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„Vielleicht war Gott ja lesbisch“Peter Brings kritisiert katholische Kirche

Lesezeit 3 Minuten
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Peter Brings unterstützt Kirchenkritiker

KölnKomm mach den Fernseher aus/

und rutsch was näher zu mir./

Der ganze Wahnsinn bleibt heut/vor unserer Tür./

Auch wenn es hoffnungslos scheint/

und die ganze Welt weint:/

Du hältst zu mir,/ und wir beten dafür,/

Dass ein Wunder passiert/ und wir endlich kapier’n,/

Dass wir alle gleich sind / und nur die Liebe gewinnt.

(Brings, „Liebe gewinnt“)

Die erste Strophe ihres 2017er Hits „Liebe gewinnt“ haben Brings nicht neu getextet, trotzdem klingt es, als seien die Zeilen geschrieben worden für das (schlechte) Gewissen der Entscheidungsträger der katholischen Kirche. „Wir werden frei sein, wenn wir uns lieben“ heißt es weiter im Refrain des Songs. Im eigens produzierten Video, der „Rainbow Edition“, sieht man dazu Bilder von St. Theodor in Vingst und anderen Kirchen, die durch das Hissen einer Regenbogenfahne gegen das Segnungsverbot der katholischen Kirche für gleichgeschlechtliche Paare protestieren.

Die Kölschrockband Brings solidarisiert sich mit den Kritikern und liefern mit ihrem Song den Soundtrack zu einem deutschlandweit geplanten Segnungsgottesdienst unter dem Motto „Liebe gewinnt“ am kommenden Sonntag, dem 10. Mai.

„Hängt bunte Fahnen an die Kirchen“

„Ich bin sicher, der Teufel hat den Schnaps gemacht und der liebe Gott die Liebe, sagt Frontmann Peter Brings zu Beginn des Videos. „Und er hat alle damit gemeint, die sich lieben. Wir schicken euch aus Köln einen Gruß, werden euch unterstützen und solidarisch sein. Macht den Mund auf und hängt die bunten Fahnen an die Kirchen."

Das Video, versetzt mit Elementen aus dem Originalfilm, zeigt Bilder von Menschen, die ihre Liebe zueinander zeigen. Auch Bilder von Regenbogenfahnen an Gotteshäusern sind zu sehen – Zeichen des stillen Protests gegen das Segnungsverbot. Sogar Kardinal Woelki hat eine Szene – genau an der Stelle, an der Brings singen: „Lass sie alle reden, die Hoffnung macht uns stark."

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Im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ wird Peter Brings, der als kölscher Jung zur Kommunion gegangen ist und in Nippes Messdiener war, deutlicher: „Mit christlichem Verhalten hat das Segnungsverbot für homosexuelle Paare nichts zu tun“, sagt der Sänger, der den Umgang der Kirchenfürsten mit dem Thema Liebe zumindest „merkwürdig“ findet.

Die sexuelle Orientierung sei ihm egal, sagt Brings. Er ist total begeistert, dass jetzt mehr als hundert Kirchen bundesweit den Aufstand wagen. „Die katholische Kirche betreibt ihr Business seit mehr als zweitausend Jahren. Und glaubt, sie kann immer so weiter machen.“ Das würde ihr jetzt auf die Füße fallen, sei ein Zeichen der Angst vor der eigenen Sexualität. „Ist ja nicht so, als wenn es keine schwulen Pfarrer gäbe. Vielleicht war Gott ja lesbisch.“

Ursprünglich war das Lied vor allem als Aufruf gedacht, Hass und Lügen im Internet beiseitezuschieben und sich auf das menschliche Miteinander zu fokussieren. Jetzt ist es ein Frontalangriff gegen die katholische Kirche. Peter Brings ist optimistisch: „Die Liebe gewinnt!“