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„Stabil die Höhner“Heftige Reaktionen auf Höhner-Trennung von Vergoossen

Lesezeit 3 Minuten
Höhner Vergoossen dpa

Joost Vergoossen

Köln – Nachdem am Sonntag bekannt geworden war, dass die Höhner sich von ihrem Gitarristen Joost Vergoossen getrennt haben, gibt es heftige Reaktionen auf die Entscheidung der Band. In den sozialen Netzwerken sind zahlreiche Kommentare zu finden, teilweise mit großer Zustimmung, aber auch viel Kritik an den kölschen Musikern.

Hintergrund der Trennung ist laut Auskunft der Höhner eine unterschiedliche Haltung zur Corona-Pandemie und die Beurteilung der Eindämmungsmaßnahmen. Die Einstellung Vergoossens entspreche nicht der Überzeugung der übrigen Mitglieder, hatte die Band mitgeteilt. So habe Vergoossen zwar nicht Corona geleugnet, so Henning Krautmacher zum „Kölner Stadt-Anzeiger“, aber doch in den sozialen Medien wie Facebook und Co. betont, dass es „keine Beweise gebe, dass das alles stimmt“. Zahlreiche Diskussionen mit dem Gitarristen seien „ergebnislos“ verlaufen. Vergoossen würde auch der Bewegung von Geert Wilders nahestehen.

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Auf der nicht-verifizierten Facebook-Seite von Vergoossen war am Sonntag ein ausführliches Statement zu lesen. Darin hieß es, er habe seinen Standpunkt der Band gegenüber nicht angemessen verteidigen können. „Ich bin auch kein Corona-Leugner oder jemand, der die Grenzen für Flüchtlinge schließen will“, so Vergoossen.

Auf der Facebook-Seite der Band ist seit der Trennungsnachricht viel los. Über 1.300 Kommentare sind dort am Montagmorgen zu sehen. Es gibt zustimmende Reaktionen wie: „Klare Kante von den Höhnern! Und alle, die hier jetzt über fehlende Meinungsfreiheit jammern, die sollten sich mal genau mit der Bedeutung auseinandersetzen. Ich denke die Höhner können auf solche 'Fans' verzichten“. „Die Höhner sind immer gegen alles was auch nur ein bisschen rechts ist. Finde ich gut“, schreibt jemand anders. „Respekt für diese tolle Haltung! Wann jeiht Dr Himmel Widder Op wird nicht nur gesungen sondern ihr meint das auch so. Und dafür liebe ich euch!“ schreibt ein anderer User und bezieht sich konkret auf die viel beschworene kölsche Haltung gegen Rechts.

Allerdings bekommt die Band in den Kommentaren auch viel Gegenwind, es wird ihr von den Kritikern wiederum mangelnde Toleranz für andere Meinungen vorgeworfen. „Dass hätte ich von so einer Kölschen Band nicht gedacht“, schreibt ein User. „Die Kölner Künstler sind für mich eine große Enttäuschung, da sie sich keinerlei Kritik an den Maßnahmen zutrauen“, bezieht sich ein anderer Kommentar auf die Corona-Politik in Deutschland.

„Stabil die Höhner“

Ähnlich zwiegespalten sind die Reaktionen bei Twitter. Ein User schreibt: „Stabil die Höhner – echte Fründe stonn zesamme!“ Eine Userin, die offenbar sonst kein Fan kölscher Musik ist, meint: „Dass mir Die Höhner mal sympathisch werden, hätte ich auch nicht gedacht“. Auch hier finden sich aber auch Kommentare, die sich wegen des gefeuerten Gitarristen an die „dunkelsten Zeiten der Geschichte“ erinnert fühlen.

Bei Twitter ist der Ton rauer als auf der Facebookseite der Höhner, die ihre Kommentare vermutlich editieren. Twitter-User beschimpfen die Band als „Politoffiziere“. In einem anderen Kommentar wird höhnisch vorgeschlagen, den Gitarristen-Posten doch nun mit einem „schwarzen Gitarristen, möglichst divers“ zu besetzen.

Klar wird: Mit der Trennung von Joost Vergoossen haben die Höhner ganz offensichtlich in ein Wespennest gestochen. Die Reaktionen zeigen, wie gespalten die Meinungen derzeit bezüglich der Corona-Pandemie und den Maßnahmen der Regierung sind. Welche Seite tatsächlich aber in der Mehrheit der Bevölkerung vorherrscht, darüber kann auch ein vermeintlicher Aufreger und seine Social-Media-Folgen natürlich nichts aussagen.