Henning Krautmacher und Oliver Gritz haben eine Vision: Dass jedes Kind in dieser Stadt und in diesem Land die bestmögliche Bildung erfährt. Für diese Herzensangelegenheit setzen der ehemalige „Höhner“-Frontmann und der Kölner Unternehmer sämtliche Hebel in Bewegung: Sie statten unter anderem mit Unterstützung von „wir helfen“ weit mehr als 100 Schulen in der Region mit Leseclubs aus – um die Lern- und Lesemotivation von Kindern und Jugendlichen zu fördern.

Sie rennen und radeln als gutes Beispiel beim Kölner Leselauf voran – um den von Oliver Gritz gegründeten Spendenverein „Run & ride for reading“ zu unterstützen.

Engagierte Botschafter in Sachen Bildung und Leseförderung

Und jetzt schreiben sie gemeinsam einen Roman – um auch diejenigen Kinder und Jugendlichen zu erreichen, die noch keinen Leseclub an ihrer Schule haben. Und alle anderen eigentlich auch.

Das noch im Entstehen befindliche Gemeinschaftswerk „Venus und Mars. Geh Deinen Weg“ stellt Henning Krautmacher am 22. März, um 15 Uhr im Rahmen der „Lit.kid“ in der Volksbühne am Rudolfplatz vor. Und wird dem Publikum dabei mehr bieten als nur eine Lesung. „Es wird eher ein Mitmach-Event. So viel sei schon jetzt verraten: Es wird einen Überraschungsgast geben, ich werde meinen ersten Rap-Song präsentieren und das Publikum dazu anregen, das Ende des Romans mitzugestalten, das ist Partizipation in Reinform“, sagt Krautmacher.

Partizipation in Reinform: Junges Publikum gestaltet Romanende

Doch nicht nur das Publikum, auch andere junge Menschen möchten Krautmacher und Gritz dazu motivieren, kreativ zu werden. Auf einer geplanten Homepage sollen Jugendliche ihre Ideen für das Romanende einbringen können. Bislang geht es im Roman um Venus und Mars, ein Zwillingspaar, das unterschiedlicher ist, als zwei Menschen nur sein können.

„Die Kindheit der beiden war erfüllt von Wärme und Geborgenheit (...) Die Zwillinge waren oft wie zwei Teile eines Ganzen, ständig zusammen, immer neugierig, immer wild entschlossen, die Welt zu entdecken. Doch kurz vor ihrer Einschulung, als die Vorfreude auf die Schule für die beiden beinahe greifbar war, schlug das Schicksal unerwartet zu: Mars erkrankte schwer (...), was ihn über Jahre hinweg lähmen sollte. Während Venus jeden Morgen aufgeregt ihre Schultasche packte, lag Mars oft mit hohem Fieber und brennenden Halsschmerzen im Bett. Für Venus, die sich auf das Lernen stürzte wie eine Biene auf Blütennektar, war die Schule ein Paradies (...) Bald begann sie, ihre ersten Bücher zu lesen. Es dauerte nicht lange, bis sie im zweiten Schuljahr ihre eigenen Geschichten schrieb. Sie malte Bilder mit Worten (...) Doch jedes Mal, wenn sie nach Hause kam, widmete sie ihre Zuwendung ausschließlich ihrem Bruder Mars, der daheim krank auf sie wartete und dem sie all ihr Wissen eines Tages weitergeben wollte. Eines Tages, versprach sie sich selbst, werde ich ihm alles beibringen, was ich weiß (...)“ (Auszug aus dem Prolog des Romanfragments)

Venus und Mars stehen unter hohem Erwartungsdruck: Der Vater stammt aus einer Mediziner-Dynastie, verlangt von Tochter und Sohn ein Einser-Abi und steile medizinische, zumindest aber akademische Karrieren. Doch die beiden haben andere Pläne – und wagen sich auf neue Wege. Dabei werden die Geschwister von Karim unterstützt, der als Jugendlicher alleine aus Syrien nach Deutschland kam und sich hier – ohne die Unterstützung – der Eltern – eine erfolgreiche Existenz aufgebaut hat.

Auch Hannes Jaenicke ist mit an Bord

Venus und Mars kommen auf der Suche nach ihrem eigenen Weg weit herum in der Welt. Auch in die kanadische Arktis, wo sie am Hudson Bay mit dem Schicksal der Polarbären konfrontiert werden. Nur noch geschätzte 20.000 Exemplare gibt es – Tendenz fallend. Die Hoffnung für die weißen Riesen sinkt mit den steigenden Temperaturen. Jahr für Jahr schmilzt das Eis der Arktis zusehends, was für die Eisbären vor allem eins bedeutet: Hunger. Friert die Hudson Bay nicht zu, gelangen die Bären nicht zu ihren Beutetieren.

Doch nicht nur der Klimawandel macht den Tieren zu schaffen: Noch immer werden Eisbären gejagt, ihr Lebensraum wird verschmutzt, von Menschen besetzt und ausgebeutet. „Und hier kommt Hannes Jaenicke ins Spiel, der uns, basierend auf einem seiner Dokumentarfilme mit dem Titel ‚Im Einsatz für die Eisbären‘ fachlich beraten hat“, sagt Krautmacher.

Sich selbst und andere glücklich machen

Was der Schauspieler während seiner couragierten Expedition auf den Spuren der Polarbären erlebt hat, wird im Roman von Mars noch einmal durchlebt. Auch wenn das Ende noch offen ist, ein Happy End ist in der aktuellen Version des Romans schon abzusehen: Venus und Mars werden ihre Erfüllung darin finden, sich selbst und andere glücklich zu machen – als Geschichtenerzählerin und als Fotograf.

„Die Moral des Romans ist, zu erkennen, dass wahre Stärke darin besteht, sich selbst treu zu bleiben, für andere da zu sein und seinem Stern zu folgen, wie schon Paul McCartney in seinem Song ‚Venus and Mars‘ gesungen hat“, sagt Krautmacher. Und Co-Autor Gritz ergänzt: „Venus und Mars gehen ihren ureigenen, mit Fehlern und Umwegen gespickten Weg, und zeigen damit, dass, wer seine Stärken und Neigungen kennt und sich auf sie konzentriert, Bestleistung für sich und seine Umwelt, erreichen kann.“

Oder „Weltklasse“, wie der Titel des ersten Buches von Oliver Gritz lautet, das im Jahr 2019 erschienen ist. Und dessen Kern-Botschaft auch in dem aktuellen Werk an vielen Stellen durchschimmert: Jeder Mensch trägt ein Talent in sich, man muss es nur finden. Und fördern.

Es gibt noch wenige Karten (für je 9,50 Euro) für die Lesung am 22. März 2025, um 15 Uhr in der Volksbühne am Rudolfplatz, Aachenerstraße 5, 50674 Köln. Jetzt hier online sichern >>