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Tipps der RedaktionUnsere Kultur-Highlights im März in Köln und der Region

Lesezeit 4 Minuten
Impressionistisch gemalte Frauen steigen ins Wasserbad.

Paul Cézannes „Badende“ aus dem Museum Langmatt sind bald im Kölner Wallraf-Richartz-Museum zu sehen.

Wir stellen Kultur-Highlights im März 2025 vor.

Theater über toxische Männlichkeit

Poster von der Theateraufführung „Boys Don't Cry!“

Poster von der Theateraufführung "Boys Don't Cry!"

Die Vorstellung, dass Männer keine Schwäche zeigen dürfen, ist noch immer weit verbreitet. Doch was bedeutet dieses Verbergen von Emotionen eigentlich für die Gesellschaft und Männer selbst? In der Theateraufführung "Boys Don't Cry!" – "Männer weinen nicht!" – hinterfragen zehn Männer unterschiedlicher Herkunft und Identität, wie patriarchale Strukturen das Selbstbild und das Miteinander beeinflussen.

Die Aufführung lädt dazu ein, Männlichkeit neu zu denken: Jenseits von Härte und Dominanz, hin zu Verletzlichkeit und Vielfalt. Konzipiert hat das Stück der Verein InterFemme* e.V., der sich mit kulturellen Projekten für Emanzipation und rassismuskritische Arbeit in Köln und NRW einsetzt. „Boys Don't Cry!“ wird sowohl in Laut- als auch in Gebärdensprache präsentiert und ist auch für Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer geeignet. (km)

„Boys Don't Cry!“, vom 19. bis zum 23. März 2025 jeweils um 19:30 in der Tanzfaktur in Köln. Tickets unter Tanzfaktur.eu.


Schweizer Schätze zu Gast in Köln

Camille Pissarro, Boulevard Montmartre

Auch der „Boulevard Montmartre“ von Camille Pissarro (1897) ist Teil der beeindruckenden Sammlung des Museum Langmatt – und ab März in Köln zu sehen.

Mit Eugène Boudins „Wäscherinnen“ begann für das Ehepaar Sidney und Jenny Brown seine Sammelleidenschaft für moderne Malerei. Es war eines der ersten beiden Bilder, die die beiden Schweizer Industriellen auf ihrer Hochzeitsreise 1896 in Paris kauften. Später erwarben die Browns in Pariser Galerien zahlreiche weitere Gemälde von Künstlern wie Renoir, Monet, Degas, Pissarro, Sisley oder Cézanne. Ihre Sammlung – eine der ersten und bedeutendsten für Impressionismus in der Schweiz – trugen die beiden in ihrer hübschen Jugendstilvilla in Baden nahe Zürich zusammen. 1990 wurde sie zum Museum und ist seitdem der Öffentlichkeit zugänglich.

Jetzt wird die Villa allerdings generalsaniert, was wiederum die einmalige Chance bietet, die impressionistischen Meisterwerke aus dem Museum Langmatt in Köln zu bewundern. Im Wallraf-Richartz-Museum treffen sie auf die Highlights der eigenen Sammlung und werden teils in historischen Hängungen präsentiert, die anhand von Archivaufnahmen aus der Villa rekonstruiert werden. Rund 150 Exponate kommen so zusammen und zeigen die vielen Facetten des französischen Impressionismus. (alk)

Schweizer Schätze - Impressionistische Meisterwerke aus dem Museum Langmatt, Wallraf-Richartz-Museum, 28. März bis 27. Juli 2025.


Caroline Wahl, Schriftstellerin, zu Gast in der NDR Talk Show

Caroline Wahl, Schriftstellerin, zu Gast in der NDR Talk Show

Die 25. litCologne

Wenn sich der Winter langsam verabschiedet, ist es Zeit für eines der größten Literaturfestivals Europas: Bereits zum 25. Mal findet in diesem Jahr die lit.Cologne statt. Vom 15. bis 30. März wird man dann überall in der Stadt wieder die Fahnen mit den Anführungszeichen und lange Schlangen vor dem Einlass sehen.

Auch für die Jubiläumsausgabe haben sich viele deutsche und internationale Autorinnen und Autoren angekündigt. Shootingstar Caroline Wahl ist genauso zu Gast wie Maja Göpel und Elke Heidenreich, aus dem Ausland machen sich unter anderem Jonathan Lethem, Edouard Louis und Roberto Saviano auf den Weg nach Köln.

Es gibt wieder ein umfangreiches Programm für Kinder bei der lit.kid.Cologne, bei der zum Beispiel Henning Krautmacher, Marc Uwe Kling und Annette Frier auftreten, und das Festival im Festival, die litCologne Pop, findet am 15. und 16. März im Stadtgarten statt, unter anderem mit Toxische Pommes und Svea Mausolf. (amb)

lit.Cologne - Das 25. Mal, vom 15. bis 30. März in verschiedenen Locations in der gesamten Stadt, viele Veranstaltungen sind ausverkauft, aber es gibt auch noch Tickets auf der Homepage des Festivals.


Marc Chagall in Düsseldorf

Ein Mann fliegt über den Dächern eines Dorfs.

Marc Chagalls „Der heilige Droschkenkutscher“ (1911/12) ist demnächst in der Kunstsammlung NRW zu sehen.

Mit Speck fängt man Mäuse, und mit Ausstellungen zu Malern der klassischen Moderne lockt man verlässlich Besucher ins Museum. In der Düsseldorfer Kunstsammlung NRW reihten sie die Blockbuster-Schauen geradezu aneinander: Hilma af Klint, Chaïm Soutine, Piet Mondrian, Georges Braque, Edvard Munch - kein Jahr vergeht hier ohne hohen Klassikerbesuch. Preise für Originalität gewinnt man damit nicht überall. Aber auch derart gelungene „Selbstläufer“ wie die Ausstellungen zu Soutine und Klint muss man erst einmal hinbekommen.

Jetzt steht in Düsseldorf Marc Chagall an, der Götter- und Publikumsliebling. In leuchtenden Farben malte er eine Welt voller Wunder und schlug eine Brücke von der russischen Volkskunst zum Pariser Surrealismus - nie sah Folklore in der Moderne verführerischer aus. Die Kunstsammlung zeigt ab 15. März rund 120 Werke, der Schwerpunkt der Auswahl liegt auf Chagalls Frühwerk. (KoM)

„Chagall“, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, ab 15. März


Urbäng-Festival

Szene aus „A Beginning“ von Aurora Bouzá und Pere Jou

Szene aus „A Beginning“ von Aurora Bouzá und Pere Jou

Seit beinahe 20 Jahren veranstaltet die Kölner Freihandelszone alljährlich ein international besetztes Festival für performative Künste, seit 2017 lädt das Theaterkollektiv unter dem Titel „Urbäng“ Lieblingsproduktionen aus der ganzen Welt ein. In diesem Jahr findet „Urbäng“ ausnahmsweise im Februar statt und an Schlechtwetter-kompatiblem Ort, der Alten Feuerwache. „Es wird laut, ekstatisch, widerständig, gewaltig, utopisch und experimentell“, verspricht die Freihandelszone. Als treuer Besucher möchte ich ergänzen: Es wird bestimmt aufregend und qualitativ topp! (cbo)

12. bis 15. Februar, Alte Feuerwache, Programm unter freihandelszone.org/urbang25, Tickets unter www.rausgegangen.de