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Weihnachtsbäume in KölnVerkäufer müssen sich an strenge Auflagen halten

Lesezeit 3 Minuten

Kai Bitter verkauft Weihnachtsbäume auf dem Lenauplatz in Neuehrenfeld.

Köln – „Nordmanntannen sind am beliebtesten“, sagt Kai Bitter, „sie sind pflegeleicht, halten lange und piken nicht“. Bitter verkauft Weihnachtsbäume auf dem Lenauplatz in Neuehrenfeld. Am Montag ist er mit Dutzenden Tannen und einigen Bauzäunen angerückt. Mit den Zäunen hat er ein Geviert gebildet, aus dem heraus er die Bäume verkauft. Einige stehen in groben Metallständern, die meisten sind noch in Netze verpackt. 40 solcher Weihnachtsbaum-Verkaufsstände haben nun in der Stadt auf öffentlichen Flächen eröffnet. Spätestens an Heiligabend müssen die Händler wieder abbauen – und in diesen zwei Wochen strenge Regeln einhalten.

Wer als Christbaum-Händler einen Platz haben möchte, für den gilt: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Zwar gab es nach Angaben der Stadt bislang keine zwei Bewerber für eine Verkaufsstelle. Sollte das jedoch einmal der Fall sein, „würde der Zeitpunkt der Antragstellung wahrscheinlich das ausschlagende Argument sein“, erklärt die Verwaltung. Denn weitere Stellen als die bisherigen 40 wird die Stadt nicht vergeben: „Grundsätzlich sollen keine neuen Flächen im öffentlichen Raum zum gewerblichen Weihnachtsbaumverkauf zur Verfügung gestellt werden. Bitters Betrieb ist zum ersten Mal am Lenauplatz präsent, die Stelle hat er vom bisherigen Verkäufer übernommen. Der habe „aus Altersgründen“ seinen Platz abgegeben.

Strenge Regeln

Als erstes beantragen die Verkäufer also eine Fläche. Pro Quadratmeter erhebt die Stadtverwaltung eine Gebühr von 6,70 Euro. Bitters Verkaufsfläche misst 75 Quadratmeter, sein Betrieb zahlt also 502,50 Euro. Wenn er zum Beispiel etwa 13 zwei Meter große Nordmanntannen zu einem Preis von 20 Euro pro Meter verkauft hat, hat er die Standkosten gedeckt. „Das Ordnungsamt misst die Fläche immer genau nach“, sagt Bitter. Und die Verkäufer müssen die Herkunft der Bäume nachweisen. Bitter arbeitet für den Betrieb Bernd Melcher aus Finnentrop-Schönholthausen im Sauerland. Die Großgärtnerei, die nach eigenen Angaben Weihnachtsbäume nach ganz Europa liefert, hat die Tannen selbst produziert. In Köln hat Melcher noch drei weitere Christbaumstationen, einige davon laut Kai Bitter bereits seit Jahrzehnten.

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Die Stände dürfen niemanden behindern und den Verkehr nicht beeinträchtigen. Sollten während des Verkaufs etwa Schäden an der Platzdecke entstehen, müssen die Betriebe dafür aufkommen. Auch Strom- und Reinigungskosten müssen sie tragen. An den Bauzäunen, die die Stände begrenzen, darf keine Werbung hängen, nur eben der Hinweis, dass es hier Weihnachtsbäume zu kaufen gibt. Und die Preisliste, die „gut sichtbar“ platziert sein muss, wie die Stadt vorgibt.

„Lautes Ausrufen und Anpreisen der Waren ist untersagt“, heißt es weiter, Marktschreierei ist also in der besinnlichen Weihnachtszeit nicht erwünscht. Solange der Stand an seinem Platz ist, muss der Verkaufsbereich und die nähere Umgebung sauber sein, falls es schneit, muss Schnee geschippt und gestreut werden. Und wenn der Verkauf spätestens an Heiligabend endet und die Händler ihre Stände abbauen, müssen sie den Platz gereinigt hinterlassen.

Große Bäume für Altbauten in Ehrenfeld

Bitter, der schon seit 2001 an verschiedenen Stellen in Köln Weihnachtsbäume verkauft, glaubt, dass er in Neuehrenfeld auch große Bäume veräußern kann: „Hier gibt es viele Altbauten mit hohen Decken.“ Einige Tannen, die er aus dem Sauerland mitgebracht hat, sind jedenfalls mehr als drei Meter hoch.

Wenn die Weihnachtszeit vorüber ist, erwartet die meisten der festlichen Bäume übrigens ein jähes Ende. Sie sind dann ein Fall für die Abfallwirtschaftsbetriebe (AWB). „Geschätzt 200.000 bis 300.000 Stück“ sammeln die AWB jährlich ein, sagt deren Sprecher Wilfried Berf. Dazu richten die AWB rund 200 Sammelstellen ein, zudem können die Bäume zu den Abholterminen von Bio- oder Restmülltonne vors Haus gestellt werden. Sie werden dann kompostiert oder verbrannt. Im kommenden Jahr werden die Händler auf Kölns Plätzen wieder für Nachschub sorgen.