Zum Weltkindertag schreibt Justus (9) darüber, wie es ist, Fußballfan zu sein. Von Fortuna Düsseldorf, obwohl fast alle Freunde Fans vom 1. FC Köln sind.
Justus (9) schreibt über Fußball„Fans, die nur ihren Frust rauslassen wollen, sollten zu Hause bleiben“
Fußball ist meine große Leidenschaft. Seit 2019 spiele ich beim TV Hoffnungsthal. Angefangen habe ich bei den Bambinis, mittlerweile bin ich in der U11. Im Fernsehen schaue auch sehr gerne Fußball. Dabei ist es mir egal, ob 1. Bundesliga oder 2. Bundesliga. Einen Lieblingsverein habe ich natürlich auch und der ist ganz schön ungewöhnlich für unsere Region: Fortuna Düsseldorf. Die meisten Kinder in meiner Mannschaft sind Fans vom 1. FC Köln.
2019 war ich das erste Mal in Düsseldorf im Stadion. Seitdem war ich sehr oft im Stadion und habe seit vergangener Saison eine Dauerkarte. Im Stadion habe ich schon viele Siege gefeiert, aber auch traurige Momente erlebt, wie den verpassten Aufstieg in der vergangenen Saison in der Relegation gegen Bochum, und das, obwohl wir in Bochum 3:0 gewonnen hatten!
Ich stehe immer hinter meiner Mannschaft, egal, ob sie gewinnt oder verliert, ob sie Erster in der Tabelle ist oder Letzter. Ich weiß, dass es bei den meisten Fußballfans bei ihrem Verein genauso ist. Was ich nicht verstehe: Warum Fußballfans die gegnerische Mannschaft und auch die gegnerischen Fans beschimpfen und manchmal richtig böse werden. Im letzten Heimspiel gegen Hannover haben zum Beispiel die Hannover-Fans ganz viele Toiletten im Stadion komplett kaputt gemacht. Und im Relegationsspiel gegen Bochum wurden ganz viele Feuerwerkskörper abgefeuert. Da hätte es auch passieren können, dass die Raketen auf das Spielfeld oder in die Zuschauer fliegen. Da hatte ich Angst um die Spieler und auch um die Zuschauer, das war ziemlich gefährlich. Ich finde das doof, weil dann plötzlich eine ganz blöde Stimmung im Stadion ist. Aggressiv, und einige haben Angst.
„Ich hoffe, dass die Fans sich nicht beschimpfen und beleidigen“
Viel schöner ist es, wenn alle zusammen feiern. Ich hatte zum Beispiel das große Glück, bei der Fußball-Europameisterschaft in diesem Jahr bei einem Spiel im Stadion sein zu können. Österreich hat gegen Frankreich gespielt. Wir sind mit der Bahn zum Spiel gefahren. In der Bahn waren französische, österreichische und Fans aus anderen Ländern. Es wurden abwechselnd Lieder in verschiedenen Sprachen gesungen und alle haben mitgemacht. Die Menschen haben zusammen gefeiert und gelacht. Vor dem Stadion und beim Spiel ging das so weiter. Es war egal, zu wem man gehalten hat, alle waren nett zueinander und haben friedlich gefeiert.
Jetzt ist das Derby. Der 1. FC Köln spielt in Düsseldorf bei der Fortuna. Ich weiß, dass das Spiel für ganz viele Menschen wichtig ist, weil die beiden Städte so nah beieinander liegen und es deswegen eine besondere Rivalität gibt. Ich hoffe, dass die Fans sich nicht beschimpfen und beleidigen. Vielleicht werden manche aggressiv und brüllen herum, das würde ich ganz schön doof finden.
Ich gehe mit meinem besten Freund ins Stadion und freue mich sehr auf das Spiel. Er ist FC-Fan und ich halte natürlich zur Fortuna. Wir werden im Stadion nebeneinander sitzen. Mein bester Freund hofft, dass der FC gewinnt und ich möchte, dass Fortuna gewinnt. Egal, wie das Spiel ausgeht: Wir werden zusammen Spaß haben. Und das wünsche ich mir für alle, die am Samstag im Stadion sind. Die Fans, die nur ihren Frust herauslassen wollen und die anderen beleidigen, sollen lieber zu Hause bleiben.