Getöteter Wirt in Köln-WeidenVerdächtiger im Fall Manfred K. schweigt – Neue Details
Köln – Am dritten Tag nach dem gewaltsamen Tod des beliebten Wirtes Manfred K. in Köln-Weiden sind erste Details zu den Hintergründen bekannt geworden. Bisherigen Erkenntnissen zufolge soll der 30-jährige Kölner, den die Ermittler noch am Abend des Tattages festgenommen haben, eine sexuelle Beziehung zu dem Opfer gehabt haben, sagte Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer am Montag. Ermittelt wird nun unter anderem, welcher Art diese sexuelle Beziehung gewesen sein könnte, ob etwa Prostitution eine Rolle gespielt haben könnte.
Der Hauptverdächtige, der selbst ebenfalls aus Weiden stammt, schweigt zu den Vorwürfen. Dem 30-Jährigen sei eine Pflichtverteidigerin beigeordnet worden, sagte Bremer. „Was die Tat konkret ausgelöst hat, ist noch nicht geklärt“, sagte Bremer weiter.
Köln-Weiden: Wirt in seiner Kneipe getötet
Der 73 Jahre alte Gastwirt Manfred K. war am Freitagmorgen in seiner Kneipe „Zur alten Post“ auf der Goethestraße getötet worden. Die Obduktion ergab, dass mehrmals auf das Opfer eingestochen worden sein muss.
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Wo am Körper K. getroffen wurde, sagte Bremer nicht. Ebenso unklar ist, womit der Täter zustach. „Die Tatwaffe haben wir noch nicht gefunden“, sagte Bremer weiter. Die Motivlage, also was genau die Tat ausgelöst habe, sei noch nicht geklärt. Spuren am Tatort und Zeugenaussagen hatten die Ermittler auf den 30-Jährigen gebracht. Dieser wurde am Freitagabend festgenommen, tags darauf ordnete eine Ermittlungsrichterin Untersuchungshaft an. Die Kriminalpolizei geht von Totschlag aus.
Für die Mordkommission gilt es nun weiterhin, vor allem die Stunden vor K.s Tod zu rekonstruieren. Am Freitagmorgen soll K. vor seinem Tod noch in einer Bäckerei gewesen sein. Gegen sieben Uhr, also etwa zwei Stunden vor seinem Tod, wurde er Zeugenaussagen zufolge noch lebend gesehen, bestätigte die Polizei. Was in den folgenden zwei Stunden passierte, ist unklar. Gegen neun Uhr fanden Handwerker den Wirt vor dem Tresen liegend in seiner Kneipe und alarmierten den Rettungsdienst. Zu dem Zeitpunkt hatte das Opfer schon viel Blut verloren. Reanimationsversuche durch die Einsatzkräfte blieben erfolglos.
Zeugen werden gesucht
Die Tat löste in Weiden und darüber hinaus Trauer und Entsetzen aus. Die Kneipe war vor allem bei FC-Fans beliebt und war ein bekannter Treffpunkt im Viertel. Nachbarn und Gäste legten Blumen, Kerzen und Karten vor der Kneipe nieder.
Die Ermittler suchen dringend Zeugen, die sich unter der Nummer 229-0 oder in jeder Polizeiwache melden können.