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„Weckruf für Arbeitgeber“Zahlen zur Gesundheit im Kreis Euskirchen bereiten Sorgen

Lesezeit 3 Minuten
Eine Frau niest in ein Taschentuch.

Krankheitsbedingt fehlen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Kreis Euskirchen öfter am Arbeitsplatz als früher.

Immer öfter bleiben Beschäftigte im Kreis Euskirchen wegen psychischer Erkrankungen der Arbeit fern.

Die Beschäftigten im Kreis Euskirchen fehlen überdurchschnittlich häufig krankheitsbedingt am Arbeitsplatz. Das geht aus einer Analyse der Krankenkasse DAK-Gesundheit zu den Krankschreibungen im ersten Halbjahr 2024 hervor.

„Von Januar bis Juni 2024 war jeder und jede Beschäftigte im Kreis Euskirchen durchschnittlich rund 11,7 Tage krankgeschrieben“, heißt es in der Mitteilung.

Der Krankenstand im Kreis Euskirchen war laut DAK im ersten Halbjahr 2024 höher als im Vorjahreszeitraum 2023. Er stieg demnach von 5,9 auf 6,4 Prozent und lag somit über dem landesweiten Durchschnitt für Nordrhein-Westfalen, der bei 5,9 Prozent liegt.

Im Kreis Euskirchen sind die Menschen öfter krank als im Landesschnitt

In der ersten Jahreshälfte kamen der DAK zufolge auf 100 DAK-versicherte Beschäftigte im Kreis insgesamt rund 1169,3 Ausfalltage, was im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr ein Plus von 9 Prozent bedeute.

Der weiterhin hohe Krankenstand in unserem Kreis ist alarmierend und sollte auch ein Weckruf für die Arbeitgeber sein.
Holger Lowack, DAK-Chef in Euskirchen

„Der weiterhin hohe Krankenstand in unserem Kreis ist alarmierend und sollte auch ein Weckruf für die Arbeitgeber sein“, mahnt Holger Lowack, DAK-Chef in Euskirchen. „Wer die Gesundheit seiner Beschäftigten schützt, stärkt auch die Leistungsfähigkeit und den wirtschaftlichen Erfolg seines Unternehmens. Eine Antwort auf die Fehlzeiten könnte ein verstärktes betriebliches Gesundheitsmanagement sein.“

Atemwegserkrankungen auf Platz eins, es folgen psychische Erkrankungen

Die meisten Fehltage gehen auf Krankheiten des Atemsystems zurück. Sie sorgten für 227,3 Fehltage je 100 Versicherte. Dahinter kamen psychische Erkrankungen mit 223,7 Fehltagen, gefolgt von Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes auf Rang drei mit 208,5 Fehltagen je 100 Versicherte, heißt es in der DAK-Analyse.

Auch hier liegt der Kreis Euskirchen über dem Landesschnitt: Depressionen, Anpassungsstörungen und andere psychische Erkrankungen verursachten laut DAK landesweit 199 Fehltage je 100 Versicherte. Das waren landesweit 21 Prozent mehr Fehltage als im Vorjahreszeitraum.

Laut DAK-Studie gibt es beim Krankenstand auch erste Auffälligkeiten in den heißen Sommerwochen. Die DAK hat in einer Sonderanalyse gemeinsam mit dem IGES-Institut in Berlin die Auswirkungen von Hitze auf die Gesundheit der Beschäftigten untersucht und dafür eine repräsentative Forsa-Befragung beauftragt.

Hitze sorgt für hohe Belastungen der Beschäftigten im Kreis Euskirchen

Demnach sind in NRW ein Fünftel der Beschäftigten während der Arbeit bei Hitze stark belastet. Besonders Erwerbstätige mit einer chronischen körperlichen oder psychischen Erkrankung fühlen sich deutlich beeinträchtigt (28 beziehungsweise 26 Prozent).

Insgesamt geben jedoch nur 2,3 Prozent der Beschäftigten an, wegen gesundheitlicher Probleme durch Hitze krankgeschrieben worden zu sein oder sich deshalb ohne Krankschreibung krankgemeldet zu haben.

Die DAK hat nach eigenem Bekunden rund eine Million Versicherte in Nordrhein-Westfalen, davon 11.000 im Kreis Euskirchen. Sie sei somit eine der größten gesetzlichen Krankenkassen Deutschlands und engagiere sich besonders im betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM). Weitere Informationen zum BGM der Kasse gibt es online.