Im „Polizeiruf“ aus München wird eine Frau Opfer eines Gebäudebrands. Und die Kommissare streiten über einen gutaussehenden Kollegen.
Sonntags-KrimiVerbrannte Leiche, entflammte Liebe – So wird der Polizeiruf „Funkensommer“
Es ist der letzte neue Sonntags-Krimi vor der Sommerpause, die dieses Jahr aufgrund von Fußball-Europameisterschaft und Olympischen Spielen besonders lang ausfällt. Da sind die Erwartungen natürlich nochmal etwas höher: Was liefert der „Polizeiruf“aus München zum Abschluss dieser Krimi-Saison?
War es Unfall oder gewollte Brandstiftung?
Auf jeden Fall das große Feuer. Im einem ehemaligen Verwaltungsgebäude der großen Münchener Autoverleihfirma Hechtle ist ein Brand ausgebrochen, das ganze Gebäude ist zerstört. In den Überresten findet sich eine Brandleiche. Erst sieht alles nach einem technischen Defekt eines Heizofens aus. Doch der Brandermittler Hanno Senoner (Golo Euler) hat eine beunruhigende Nachricht für die Kriminalhauptkommissarin Cris Blohm (Johanna Wokalek) und ihren Kollegen Dennis Eden (Stephan Zimmer): Der Brand-Experte hat sich den Ofen genauer angeschaut, der das Feuer ausgelöst hat. Und ist sich sicher, dass es sich um Brandstiftung handelt.
Mit Eifer und Elan machen sich die Ermittler an die Arbeit. Denn das Problem ist: die Tote lässt sich nicht identifizieren. Niemand scheint sie zu kennen. Auch nicht der zuständige Wachmann Andreas Busch (Gerhard Wittman), der das Feuer entdeckt hat und später von Kommissarin Blohm mit Fotos der Leiche konfrontiert wird.
Weitere Untersuchungen führen die Kommissare Blohm und Eden zu der Familie Hechtle. Denn offenbar wollten diese das unbenutzte Verwaltungsgebäude schon länger abreißen lassen, was nun aufgrund der Brandschäden einfacher von statten ginge. Haben sie etwa den Brand initiiert? Auch das aggressive Verhalten von Hechtle-Sohn Sandro (Frederic Linkemann) legt diesen Schluss nahe.
Unterstützung erhalten die beiden Ermittler in ihrem zweiten Fall vom Brand-Experten Senoner, der sich zuweilen sehr drängend in die Untersuchungen einmischt. Doch Staatsanwältin Dr. Sertl (Jessica Kosmalla) warnt die Ermittler: die Hechtles seien als angesehene Unternehmer und mit ihren Steuern wichtig für München. Sie sollen behutsam vorgeben.
Ermittler zwischen Zank und Liebe
Doch gerade bei Kommissarin Blohm geht es bei den Ermittlungen auch um ihr ganz persönliches Standing, wird sie doch zu Beginn des Krimis nicht ganz für voll genommen von ihrem Umfeld. Zum Teil auch berechtigt, stolpert sie bei der Tatort-Begehung blindlings in besagten Ofen, den Senoner als Brandursache ausgemacht hat.
Doch passend zum Titel „Funkensommer“ funkt und knistert es auch immer zwischen dem Polizeipersonal. Insbesondere der gutaussehende Brandermittler Senoner erhitzt dabei die Gemüter: während sich zwischen ihm und Kommissarin Blohm eine Liebesbeziehung anbahnt, begegnen sich Senoner und Kommissar Eden mit offener Feindseligkeit. Denn die beiden verbindet eine unangenehme persönliche Vergangenheit. Und auch zwischen den Ermittlern Blohm und Eden selbst kommt es hin und wieder zu Krach, zum Beispiel wenn Eden seine Kollegin vor dem Brandermittler und seinem Gehabe warnt und sie ihn im Gegenzug auf seinen ‚Missbrauch‘ des Dienstwagens für private Techtelmechtel anspricht.
Dabei geht der Fall bisweilen fast unter. Und kommt dann umso drastischer zurück, als plötzlich einer der Tatverdächtigen selbst Opfer eines Brandanschlags wird und das nicht nur die Ermittlungen auf den Kopf stellt.
Ein Feuerwerk zur Sommerpause
Es sind neunzig abwechslungsreiche, mal düstere, mal frohe, doch auf allen Ebenen feurige Minuten, die der „Polizeiruf“ zu bieten hat. Mit klug gewählter Musik und Bildern setzt Regisseur Alexander Adolph, der auch das Drehbuch geschrieben hat, diesen Krimi und seine Emotionen dramatisch in Szene. Und gegen Ende gibt es natürlich auch noch ein imposantes Feuerwerk.