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Bass trifft GeigeSunrise Avenue rocken Köln

Lesezeit 3 Minuten
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Samu Haber und seine Band Sunrise Avenue in der Lanxess Arena Köln.

  1. Die finnische Band Sunrise Avenue spielte am Freitag vor 12.000 Fans in der Kölner Lanxess Arena.
  2. Gemeinsam mit dem „Wonderland Orchestra“ begeisterten sie die Besucher.

Köln – „Glaubt ihr, das ist zu groß für uns?“ ruft Sänger Samu Haber in die Menge. „Nein“ hallt es aus der restlos ausverkauften Lanxess Arena zurück. 12.000 Fans waren am Freitagabend gekommen um die finnische Band Sunrise Avenue zu ihrem Tourauftakt in Köln live zu sehen.

Und die erfüllte die Halle an diesem Abend zusammen mit den Musikern des „Wonderland Orchestra“ mit einer solch musikalischen Wucht, dass es die Besucher aus ihren Stühlen hob.

Erstmals in großer Halle

Wenn auch unberechtigt, verstehen könnte man die Sorge von Frontsänger Samu. Schließlich war es für ihn und seine Band eine Premiere. Zum ersten Mal seit ihrem Bestehen bespielen sie auf einer Tour eine der großen Hallen in Deutschland.

Lange vor ihrer Deutschlandtour schrieb die Band auf ihrer Facebookseite: „Wir haben erst vier mal mit Orchester gespielt. Das ist nicht genug. Wir wollen mehr. Und dieses Mal wollen wir sehr viel mehr.“

Nach dem großen Erfolg ihres Auftrittes zusammen mit dem 21st Century Orchestra in Luzern entschied sich die Band, mit dem eigens gegründeten „Wonderland Orchestra“ durch die Hallen Deutschlands zu touren. Und mit „Wonderland“, dem ersten Lied aus ihrem ersten Album, wurde das Konzert in Köln auch eröffnet.

Wer nach dem ersten, seicht gespielten Lied jedoch gedacht hat, dass der rockige Flair der Band nun in sanften Cellotönen verloren gehen würde, der wurde angenehm enttäuscht.

Band hat Spaß mit dem Orchester

Die Band zeigte, wie viel Spaß sie an der musikalischen Zusammenarbeit mit dem Orchester hat und bot den Gästen eine gelungene Mischung aus unterschiedlichen Musikelemente und Instrumente.

Zusammen mit dem rund 60-köpfigen Band-Orchester entstand so ein mit klassischen Elementen versehener Rock, gespickt mit Soloeinsätzen von Violine, Saxophon und Trompete, Big Band Arrangements und einer überraschenden Rapeinlage des Pianisten.

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Samu Haber und seine Band Sunrise Avenue traten mit dem „Wonderland Orchestra“ auf.

Und wer bei dem Gedanken an ein Orchester nun an ein gesittetes Grüppchen Musiker auf Stühlen denkt, der müsste seine Vorstellung noch einmal überdenken. Nur schwer konnten sich die Musiker auf ihren Stühlen halten, trampelten im Takt der Musik mit und rissen ihre Bögen nach jedem Lied begeistert in die Höhe und von festlicher Gaderobe war auf der Bühne weit und breit nichts zu sehen.

Für die Fans in den hinteren Reihen gab es zum Ende des Konzertes noch eine kleine Überraschung. Die Band verschwand plötzlich von der Bühne und tauchte kurze Zeit später im hinteren Teil der Arena auf um auf einer kleinen Bühne ein Bad in der Menge zu nehmen und ihr mit zwei Liedern zu danken: „Früher haben wir in diesem kleinen Club hier in Köln gespielt. Und jetzt in dieser großen Halle. Das haben wir alles euch zu verdanken!“ sprach ein sichtlich gerührter und ehrfürchtiger Samu in sein Mikrofon.

Gespielt wurden Songs aus nahe zu allen Alben der 14-jährigen Bandgeschichte wie „Kiss Goodbye“, „Rising Sun“, „Forever Yours“ und „Fairytale gone bad“.

Als Vorband spielte Niila, eine fünfköpfige Band, ebenfalls aus Finnland. Haben es diese Gruppen doch meist sehr schwer vor den großen Stars noch ein bisschen Aufmerksamkeit abzustauben, wurden diese fünf Finnen von den Kölner Musikfans erstaunlich gut in Empfang genommen. Die gute Laune Musik der Neuankömmlinge wurde nicht weniger beklatscht und betanzt als die ihrer großen Nachfolger.