Die Choreografin aus Soweto interpretierte Ballettklassiker mit afrikanischer Dynamik. Sie starb nach kurzer Krankheit.
Berühmt mit „Schwanensee“Tanz-Star Dada Masilo stirbt unerwartet mit 39 Jahren
Die südafrikanische Choreografin und Tänzerin Dada Masilo ist am 29. Dezember im Alter von nur 39 Jahren nach kurzer Krankheit gestorben. Zum Zeitpunkt ihres Todes soll sie an einem autobiografischen Solo über den Verlust geliebter Menschen gearbeitet haben.
Mit einer grandiosen Interpretation des „Schwanensee“ erregte Masilo vor knapp 15 Jahren zum ersten Mal Aufsehen in Europa, unter anderem auch im Tanzhaus NRW. Bereits als Elfjährige hatte sie vor der niederländischen Königin Beatrix getanzt.
In Italien wurde Dada Masilo gerade ein Preis fürs Lebenswerk überreicht
Ihre Ausbildung absolvierte die in Soweto geborene Masilo an der National School of the Arts in Johannesburg, dem Jazzart Dance Theatre in Kapstadt und den Performing Arts Research and Training Studios in Brüssel. Schon als junge Tänzerin wurde sie mit Auszeichnungen überhäuft, im September 2024 erhielt sie beim Premio Positano Léonide Massine, den ältesten Tanzpreisen der Welt, den Preis für das Lebenswerk.
Als Choreografin kombinierte Masilo das klassische Ballettrepertoire – „Romeo und Julia“, „Carmen“, Giselle – mit afrikanischen Tanz- und Bewegungstraditionen. Dabei arbeitete sie auch immer wieder mit anderen bekannten Künstlern zusammen, wie dem Choreografen PJ Sabbagha und dem bildenden Künstler William Kentridge.
Masilo tanzte mit überschäumender Energie, rasender Geschwindigkeit, aber auch großer Präzision, erotisch wie feministisch aufgeladen, von einzigartiger, völlig unerschrockener Bühnenpräsenz.
In Köln gastierte Dada Masilo zuletzt vor zwei Jahren mit ihrer Version des „Frühlingsopfer“. Im Netz gedachte die südafrikanische Künstlerin Carla Fonseca-Mokgata ihrer Kollegin mit den Worten: „Ihre Kunst war Aktivismus, ihr Körper war eine Waffe. Sie definierte den Tanz neu, sprengte Grenzen und gab uns die Wahrheit in Bewegung.“