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Das war der Münchener „Tatort“In der eigenen Stadt nicht mehr sicher

Lesezeit 3 Minuten
Münchner Tatort-Team 250120

Die Kriminalhauptkommissare Ivo Batic (Miroslav Nemec, M) und Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl, r) warten angespannt den SEK-Einsatz ab.

Der Fall

Mitten am Tag wird ein Fahrkatenkontrolleur in einem Münchener Linienbus erschossen. Der Täter kann zwar erst flüchten, wird aber später von einem Sondereinsatzkommando in einem Rohbau dingfest gemacht und getötet. Doch schnell wird klar: Der Täter war nicht alleine unterwegs. Im Rucksack des Jugendlichen befindet sich Ersatzmagazine und ein Funkgerät. Dies deutet auf einen möglichen zweiten Täter hin. Und diese zweite Person könnte verheerende Anschläge in der Landeshauptstadt planen.

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Panik bricht aus, denn auch die Medien bekommen relativ schnell Wind von der möglichen Gefahr. Die Einwohner der bayrischen Landeshauptstadt fühlen sich an 2016 zurückerinnert, als es einen (realen) Anschlag der Gewalt am Olympia Einkaufszentrum gab. Batic und Leitmayr fischen zeitweise im Dunkeln und kommen bei den Ermittlungen nicht richtig voran. Die Gefahr lässt sich nie wirklich einschätzen – daher hat die Folge auch ihren Namen.

Die Auflösung

Bei ihren Ermittlungen treffen die beiden Kommissare irgendwann auf das Umfeld des Täters und nehmen hierbei die Eltern, den Bruder, die Freundin und den Kumpel genauer unter die Lupe. Dabei treffen sie auf die Eltern, den Bruder, die Freundin und den Kumpel des Täters. Dieser hatte vor, "ganz München in Schutt und Asche zu legen" – und hatte dabei auch einen Unterstützer. Besser gesagt: Eine Unterstützerin.

Denn auch seine Freundin Janja (gespielt von Pauline Werner) findet Gefallen an der Idee, für Terror zu sorgen. Doch auch sie wird nach einer wilden Hetzjagd durch die ganze Städt, mit immer wieder aufkommenden falschen Fährten, von den beiden Kommissaren ausfindig gemacht – und erschossen. Ob Batic und Leitmayr damit wirklich einen großen Terroranschlag verhindern konnten... nunja... das bleibt auch nach dem Abspann irgendwie unklar.

Das Fazit

Bei „Unklare Lage“ ist der Name Programm. Dennoch ist der Münchener „Tatort“ wirklich sehenswert. Das liegt vor allem an der dichten Atmosphäre, die eigentlich durchgehend aufrecht erhalten wird. Hat man ansonsten – gerade bei den Kollegen Batic und Leitmayr – mal den ein oder anderen Kalauer und Schenkelklopfer im Programm, bleibt es diesmal wirklich ernst und düster. Die technische Inszenierung ist wirklich bemerkenswert. Bestes Beispiel: die Szene, in der das Gebäude gestürmt wird, in dem sich der Täter versteckt hat. Der Zuschauer sitzt hier quasi zeitgleich mit den zurückgelassenen Beamten am Funkgerät und muss sich durch die Funksprüche selber ein Bild von der Lage machen.

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Dass die Nebendarsteller am Ende des Tages leider etwas profillos erscheinen und ihre Motive nicht so recht klar werden, ist diesmal ausnahmsweise zu verzeihen. Denn „Unklare Lage“ möchte uns keinen Nullachtfünfzehn-Krimi präsentieren – sondern ein unangenehmes Gefühl und eine Urangst in uns freisetzen. Wie fühlst Du Dich, wenn Du in Deiner eigenen Stadt nicht mehr sicher bist? Bedrückend. Mehr als das. Allein dafür definitiv eine Guck-Empfehlung...