Die Fee Tinker Bell im neuen Disneyfilm „Peter Pan & Wendy“ ist nicht blond und hellhäutig, sondern eine Schwarze – daran stören sich einige.
Disney-Remake„Peter Pan & Wendy“-Trailer sorgt für rassistische Kommentare
Die Geschichte von Peter Pan ist wohl eine der bekanntesten und berühmtesten Kindergeschichten auf der ganzen Welt. Ein Märchen für sich würden manche sicher sagen. Da wundert es nicht, dass das ursprünglich als Theaterstück von J.M. Barrie verfasste Werk „Peter & Wendy“ zahlreiche Adaptionen auf der Bühne, der Leinwand und als Bücher nach sich zog. Unvergessen ist auch der Disney-Zeichentrickklassiker von 1953, der jetzt als Realverfilmung bei Disneys hauseigenem Streaming-Dienst erscheint.
Der Trailer für Disneys neuestes Live-Action Projekt ist erst seit zwei Tagen online, doch bereits jetzt gibt es wieder rege, teils rassistische Diskussionen im Internet darüber.
Rassistische Kommentare über Tinker Bell-Besetzung machen die Runde
„Peter Pan & Wendy“ wird ab 28. April auf der Streaming-Plattform Disney+ zu sehen sein. Und einigen Online-Kommentatoren gefällt es nicht, dass das Casting ihrer Meinung nach zu weit vom „Original“ abweicht.
Dabei geht es um die Besetzung der Fee Tinker Bell, die im neuen Film von der schwarzen iranisch-US-amerikanischen Schauspielerin Yara Shahidi gespielt wird (im Zeichentrickfilm hatte Tinker Bell helle Haut). Wie der „Spiegel“ berichtet, beschweren sich die Kritiker über mangelnde Werktreue. Auch auf Twitter sind zahlreiche Kommentare zu lesen, die das „Race-Swapping“ kritisieren. So schreibt ein Nutzer auf Twitter: „Ihr habt den Race-Swap beim Teddybär vergessen.“ Damit ist das Ändern der ethnischen Zugehörigkeit von üblicherweise fiktiven Figuren gemeint.
Kinder fühlen sich durch eine schwarze Arielle-Darstellerin repräsentiert
Ähnliche Reaktionen gab es schon, als im vergangenen Jahr der erste Filmtrailer für Disneys Live-Action-Remake von „Arielle, die Meerjungfrau“ erschien. Dort wird die titelgebende Protagonistin Arielle von der schwarzen Schauspielerin Halle Bailey dargestellt. In den sozialen Medien beschwerten sich daraufhin viele Nutzerinnen und Nutzer, dass eine Meerjungfrau keine schwarze Hautfarbe haben könne, oder dass sie als Figur eines dänischen Autors weiß sein solle.
Als Gegenreaktion gingen Videos viral, die zeigten, wie sehr sich junge Menschen und Kinder darüber freuten, dass sie sich in der Neuverfilmung repräsentiert fühlten, weil Arielle schwarz ist.
Und trotz rassistischer Kommentare gibt es auf der anderen Seite für die neue Tinker Bell-Darstellerin auch viel Zuspruch im Netz. So postete eine Twitter-Nutzerin Bilder von Yara Shahidi und Halle Bailey in ihren Rollen als Tinker Bell und Arielle und schrieb dazu: „Das wird ihr Jahr!“, eine andere fragte, wen es kümmert, wie die Person aussehe, solange sie die Rolle gut verkörpere.
Ein anderer Nutzer ärgerte sich über die rassistischen Kommentare: „Jetzt regen sie sich darüber auf, dass Disney eine schwarze Schauspielerin als Tinker Bell besetzt. Ich hab den rassistischen Unsinn so satt. Sie ist eine fiktive Fee.“
Andere wiederum weisen darauf hin, dass nicht nur Tinker Bell von einer nicht weißen Person gespielt wird. So sei das Aussehen des Peter Pan-Darstellers indisch, das von Tinker Bell schwarz, die verlorenen Jungs seien teils Mädchen und ebenfalls schwarz, nur der Bösewicht, Captain Hook, sei nach wie vor weiß. Ein Twitter-Nutzer lobte ausdrücklich, dass Disney sich mit neuen Filmen immer mehr bemühe, Diversität abzubilden.
Insgesamt stößt der Trailer für „Peter Pan & Wendy“ jedoch tatsächlich eher auf gemischte Gefühle. Viele Nutzerinnen und Nutzer auf Instagram betonen, dass sie nicht noch eine Peter Pan-Verfilmung bräuchten. Die, die es gebe, seien genug. Disney habe nur keine Ideen mehr, sich etwas Originelles einfallen zu lassen.
„Peter Pan & Wendy“ ist der nächste in einer Reihe Remakes klassischer Disney-Filme. Nach „Die Schöne und das Biest“, „Dumbo“, „Aladdin“, „Mulan“ und „Cinderella“ sind neben „Arielle, die Meerjungfrau“ und „Peter Pan & Wendy“ auch Neuauflagen von „Schneewitchen“ und sogar „Bambi“ in Planung.