Dritte Staffel der Kölner Serie„How to Sell Drugs Online (fast)“ bleibt kreativ
Köln – Das Abitur war für viele der blanke Horror und mit vielen Stunden pauken verbunden. In der dritten Staffel von „How to Sell Drugs Online (Fast)“ muss sich Schüler Moritz nicht nur mit dem Abi rumschlagen, sondern auch mit mörderischen Drogendealern aus Amsterdam. Die sechs Folgen laufen seit Dienstag bei Netflix. Die Serie wird von der Kölner bildundtonfabrik produziert.
Dabei bricht der deutsche Exportschlager, der auf einem wahren Fall beruht, immer wieder mit dem klassischen Storytelling. Moritz (Maximilian Mundt) spricht das Publikum öfter direkt an. In einer Szene verwechselt der Hauptkommissar die Kleinstadt Rinseln, in der die Serie spielt, mit dem fiktiven Ort Winden aus dem deutschen Netflix-Erfolgsformat „Dark“.
Moritz bei „Undercover Boss“
Außerdem lassen sich die Macher erneut viele Kreatives einfallen, um die Geschichte visuell zu unterstützen. In einem Tagtraum sieht sich Moritz etwa auf dem Cover der „GQ“ („Moritz Zimmermann: Ein Leben zwischen Geld und Freundschaft“) oder nimmt an einem TV-Format teil, das der RTL-Show „Undercover Boss“ ähnelt. Weitere Highlights sind der Gastauftritt von Ex-Eiskunstläuferin Katarina Witt als Moderatorin der Kriminalsendung „Akte X ungelöst“ und der sich peinlich anbiedernde Klassenlehrer.
„Das ist wohl so ein Lehrerphänomen. Wenn du konstant mit jüngeren Menschen umgeben bist und versuchst, dir bestimmte Sachen abzugucken und anzutrainieren. Aber die können natürlich nur daneben gehen“, erklärt Schauspielerin Lena Klenke. Die 25-Jährige spielte bereits in „Fack Ju Göhte“ eine Schülerin.
Zu Beginn der neuen Staffel unternimmt die Ex von Moritz mit ihrer Klasse einen mehrtägigen Schultrip, auf dem sie mit dem Ranger Josef (Langston Uibel) flirtet. „Ich fand Klassenfahrten immer wahnsinnig anstrengend, weil man 24 Stunden am Tag in einer Umgebung zusammen verbringt, die man nicht kennt. Man lernt Menschen nochmal ganz anders kennen“, erinnert sich Klenke.
Netflix veröffentlicht Dokumentation über „echten“ Moritz
Moritz schlägt sich in der Eifel neben einer Allergie mit seinem besten Freund Lenny (Danilo Kamperidis) herum, mit dem er sich zerstritten hat. Nun braucht er aber dessen Informatik-Kenntnisse, um seinen von Lenny gelöschten Online-Drogenshop „My Drugs“ wieder herzustellen. Denn Moritz sitzen bereits seine stets lächelnden, aber knallharten Geschäftspartnerinnen aus Amsterdam im Nacken.
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Die turbulente Geschichte um eine mit Drogen dealende Schülerclique ist bei „How to Sell Drugs Online (Fast)“ fast schon zweitrangig. Der internationale Erfolg der Serie beruht wohl vor allem auf der innovativen Erzählweise, die auf ein junges Publikum zugeschnitten ist (freigegeben sind die Folgen ab 16 Jahren). Deshalb dürfte eine vierte Staffel vermutlich nur noch Formsache sein.
Genau eine Woche nach dem Start der dritten Staffel, am 3. August, veröffentlicht Netflix zudem eine Dokumentation über den Mann, der als Inspiration von „How to Sell Drugs Online (fast)“ diente: Moritz heißt im echten Leben Maximilian Schmidt und führte als Teenager den Online-Drogenshop „Shiny Flakes“. In der Netflix-Dokumentation spricht er erstmals vor der Kamera. Zudem kommen sein Strafverteidiger, ein Staatsanwalt, der damalige Präsident des LKA Sachsen und ein psychologischer Gutachter zu Wort. (dpa/lh)