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Kommentar zur neuen DSDS-StaffelWarum RTL ohne Bohlen ein Problem hat

Lesezeit 2 Minuten
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Die Jury mit Toby Gad (l.), Ilse DeLange und Florian Silbereisen

Kennen Sie Toby Gad? Nein? Dann geht es Ihnen vermutlich so wie vielen RTL-Zuschauern, die am Samstagabend die erste Ausgabe der neuen Staffeln "Deutschland such den Superstar" einschalteten.Der 53-Jährige ist Musikproduzent, arbeitete schon mit Beyoncé, was er auch bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit erwähnte.Dem breiten Castingshow-Publikum ist der Mann allerdings völlig fremd. Und das könnte für RTL zum Problem werden. Gad ersetzt den früheren Allzeit-Juror Dieter Bohlen. Den hatte der Kölner Sender vor die Tür gesetzt, weil Bohlens oft herablassende Kommentare nicht mehr zum Image passten, das man der Show geben wollte.

Konstruktive Kritik

In der Premiere der neuen Staffel war der Ton dann auch tatsächlich wesentlich freundlicher. Gad, Sängerin Ilse DeLange und der eigentlich eher einem öffentlich-rechtlichen Publikum bekannte Florian Silbereisen bemühten sich um Wertschätzung und konstruktive Kritik. Hier sollte niemand vorgeführt werden.

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RTL will bei "DSDS" raus aus der Schmuddelecke. Aber eine Castingshow, in der niemand nieder gemacht wird, hat sich schon etabliert. Bei "The Voice of Germany", der Konkurrenz von Pro Sieben Sat.1 ist der Ton ebenfalls nett.

Schlechte Quote

Und wenn man ehrlich ist, war Schadenfreude bisher wohl ein Hauptgrund für viele, "DSDS" einzuschalten. Die fällt nun weg. Und die Quote war mies.

Nur 2,65 Millionen Menschen sahen sich die erste Ausgabe, damit landete die Show erstmals zum Start unter der 3-Millionen-Marke. 2021 schalteten noch 3,25 Millionen Menschen an einem Dienstag ein, 2020 waren es 3,86 Millionen und davor lag die Show sogar über der Marke von vier Millionen.

Die Entscheidung von RTL, die Show neu aufzustellen, war dennoch richtig. Schadenfreude ist auch hier fehl am Platz. Bleibt zu hoffen, dass die Zuschauer das künftig genauso sehen.