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Eine Bühne für den LiteraturbetriebSilvia Maul organisiert das „3. Kölner Bücherfest“

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Silvia Maul rief das Kölner Bücherfest ins Leben.

Köln – Keine Buchmessen, keine Lesungen, keine Festivals – auch der Literaturbetrieb hat sehr unter den Einschränkungen der Corona-Pandemie gelitten. Obwohl viele Menschen in der Zeit der Lockdowns das Lesen (wieder) für sich entdeckt haben.

„Das öffentliche Grundrauschen fehlte, das den Buchhandlungen, den Autoren und den Verlagen ja auch hilft, um in die Sichtbarkeit und in die Aufmerksamkeit der potenziellen Leser zukommen“, sagt Silvia Maul. Die ehemalige Buchhändlerin, leitet heute das „forum independent“ – ein Vertriebs-Netzwerk für kleinere Verlage. Sie überlegte, wie sie selbst für ein bisschen „Grundrauschen“ sorgen könnte – die Geburtsstunde des „Kölner Bücherfests“.

Kölner Bücherfest auch nach der Pandemie veranstalten

Eine Idee, die aus der Not geboren war, aber nun auch jenseits von Lockdowns attraktiv ist. Denn diese Mischung gibt es in Köln zur Zeit nicht: Verlage zeigen ihr Programm, literarische Buchhandlungen präsentieren ihr Sortiment und Autoren und Autorinnen lesen live vor Publikum. Eine Art regionale Buchmesse also, die zweimal vom Programm „Neustart Kultur“ der Bundesregierung unterstützt wurde.

Zur Veranstaltung

Am Sonntag, 21. August, von 11 bis 18 Uhr präsentieren sich in den Kunsträumen der Michael Horbach Stiftung (Wormser Straße 23) Buchhandlungen und Verlage für das 3. Kölner Bücherfest. Es lesen: Lisa Engels, Inke Hummel, Sven Felix Kellerhoff, Thomas Hennigsen, Husch Josten und Norbert Scheuer. Der Eintritt ist frei.

Diese Förderung fehlt jetzt für das „3. Kölner Bücherfest“ – aber trotzdem hat sich Silvia Maul entschlossen, weiter zu machen. „Ich finde es total motivierend, dass meine Idee so viel Resonanz erzeugt hat“, sagt sie: „Man wirft einen Stein ins Wasser und dann entsteht eine Wellenbewegung, die auf verschiedene Ufer trifft. Und was dann passiert ist – das konnte ich gar nicht vorher planen. Es befruchtet sich gegenseitig und es ist mir auch persönlich ein Anliegen, was daraus inzwischen für ein Kultur-Event geworden ist.“

Literatur und Lesungen in den Räumen der Michael Horbach Stiftung

Das Kölner Kulturamt unterstützt das dritte Bücherfest und auch „Wir helfen“, die Aktion des „Kölner Stadt-Anzeiger“ für Kinder. Trotzdem war Silvia Maul noch auf viel Solidarität angewiesen, weil die Veranstaltung weder für das Publikum noch für die Buchhandlungen etwas kosten soll. Der Mäzen Michael Horbach stellt seine großen Räumlichkeiten in der Südstadt zur Verfügung und die Sachbuch-Verlage übernehmen die Honorare für die Auftritte ihrer Autoren – in diesem Jahr unter anderem von Thomas Hennigsen von Greenpeace. Norbert Scheuer und Husch Josten werden aus ihren aktuellen Romanen lesen.

Auch die Pädagogin und Autorin von Erziehungsratgebern Inke Hummel kommt nach Köln, um unter anderem ihren Bestseller „Nicht zu streng, nicht zu eng“ (Humboldt) zu präsentieren und um mit Eltern, die Rat suchen, zu sprechen. Damit sich die Kinder währenddessen nicht langweilen, liest Lisa Engels zeitgleich aus „Nelson Schreck – Gruselkunde für Anfänger“. „Der Baumhaus-Verlag hat sofort gesagt: Wir bringen die Autorin Lisa Engels mit und wir bezahlen das auch, weil wir es wichtig finden, dass auch ein Angebot für Kinder auf so einem Fest gemacht wird.“ Deswegen wollen auch die Buchhandlungen ihre Kinder-Programme vorstellen.

Literatur-Event auch mit Ausstellung zur Ukraine

Alles in allem sei das dritte Bücherfest „eine Art Gesamtkunstwerk“, das von ganz vielen Seiten gewollt und unterstützt wird, freut sich Silvia Maul. Ihr „forum independent“ wird natürlich in der Ausstellungs-Halle auch einen Büchertisch haben – so kann sie ihr berufliches und privates Engagement verbinden.

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Am Herzen liegt ihr auch die Ausstellung „Ukraine gestern & heute“, für die sich die Autorin und Literaturkritikerin Ute Wegmann zusammen mit der ukrainischen Illustratorin Anna Sarvira engagiert. Sie war zuletzt in Troisdorf zu sehen und wird nun im Rahmen des Bücherfestes gezeigt: „Diese Ausstellung soll ukrainische Illustratoren und Illustratorinnen unterstützen und Herr Horbach hat dafür extra weitere Räumlichkeiten geräumt.“