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Eröffnung der Literaturaktion für Kinder„So ein tollpatschiger Typ“

Lesezeit 4 Minuten
Barbara und Dirk Schmidt sitzen auf der Bühne der Stadtbibliothek. Er hält eine Zeichnung aus dem Buch „Kamfu mir helfen?“ ins Bild.

Eröffnung unserer KStA-Aktion „Junges Buch für die Stadt“ mit der Autorin Barbara Schmidt und Dirk Schmidt

Die Literaturaktion „Junges Buch für die Stadt“ feiert in der Stadtbibliothek ihre Eröffnung.

Es lässt sich nicht von der Hand weisen, dieser Elefant ist leider ziemlich ungeschickt. Dirk Schmidt muss es wissen, er hat den Unglücksraben - mit seiner Mutter Barbara zum Leben erweckt. „So ein tollpatschiger Typ“, bringt er es auf den Punkt. Ihr Kinderbuch „Kamfu mir helfen?“ (Kunstmann) steht dieses Jahr im Mittelpunt der Initiative „Junges Buch für die Stadt“, die Stadtbibliothek Köln, Junges Literaturhaus und „Kölner Stadt-Anzeiger“ gemeinsam ausrichten. Eine Woche lang dreht sich in den Stadtteilbibliotheken und im Jungen Literaturhaus alles um die bezaubernde Geschichte des Elefanten, der stürzt und sich den Rüssel verknickt.

Ein kreatives Mutter-Sohn-Gespann

Am Sonntagnachmittag ist das kreative Mutter-Sohn-Gespann nach Köln gekommen, um das kreative und lustige Bilderbuch vorzustellen. Schon seit 15 Jahren macht die von Barbara Schmidt gereimte Geschichte, die ihr Sohn liebevoll illustrierte, Kindern und ihren Eltern gleichermaßen gute Laune.

Im Gespräch mit Moderatorin Britta Weyers erzählen die beiden in der Zentralbibliothek, wie es ist, in der Familie so eng zusammenzuarbeiten. „Wir haben eine klare Rollenverteilung“, berichtete Dirk Schmidt. Ins Handwerk des anderen zu pfuschen, ist daher tabu. Und einen Tipp gibt er noch, der auch fürs Leben hilfreich ist: „Man muss einfach nett zueinander sein und Geduld haben. Dann klappt das.“

Bei den beiden hat es auf jeden Fall sehr gut geklappt. Sie lesen die Geschichte gemeinsam vor und beziehen auch die Kinder mit ein. Sie dürfen passend zum Geschehen rülpsen, schmatzen, grunzen und niesen. Denn der Elefant erkennt schnell, dass er sich allein aus dem Dilemma nicht befreien kann, deshalb fragt er andere Rüsseltiere um Hilfe - einen Ameisenbär, ein Schwein und eine Fliege. Die sind zwar guten Mutes und geben alles, aber zunächst will es einfach nicht klappen mit der Begradigung des Rüssels.

Und plötzlich ist der Rüssel der Fliege verbogen

Doch dann macht sich Fliege auf in den Rüssel, um mal genauer nachzusehen, was das Problem ist. Mit einer kleinen Taschenlampe hat Dirk Schmidt sie ausgestattet, es ist ja schließlich ziemlich dunkel in so einem Rüssel. Allerlei findet sie unterwegs - eine Murmel, einen Apfel, Popcorn, einen Luftballon und ein Legostein fliegen dort herum. Zur Lösung trägt das zwar nicht bei, ist aber wunderbar anzuschauen.

Am Ende muss der Elefant ganz schrecklich niesen, weil ihn die Fliege kitzelt. Die wird herauskatapultiert - und plötzlich ist der Rüssel des grauen Riesen wieder gerade. Allerdings hat nun die Fliege dasselbe Problem.

Es sind vor allem die liebevollen Details, die das Buch so besonders machen. So hat Dirk Schmidt auf jeder Seite einen kleinen roten Vogel versteckt. Manchmal sieht man ihn sofort, manchmal muss ihn ein bisschen suchen, aber er ist immer da. Und die Kinder im Saal haben großen Spaß dabei, ihn aufzuspüren.

Am Ende lädt Dirk Schmidt alle Kinder ein, mit ihm auf die große Fensterfront zu malen, was immer ihnen einfällt. Er hat schon mal vorgelegt, und es ist keine große Überraschung, wer da vergnügt über die Scheibe läuft - es ist natürlich der Elefant.

Wer wissen will, was ihm sonst noch so passiert, kann das in zwei anderen Büchern der beiden herausfinden. Man ahnt es, auch da kommt er wieder in Schwierigkeiten. Einmal fällt er in einen See, aus dem er sich nicht befreien kann, ein anderes Mal hat er schlimmen Schluckauf. Was soll man sagen? Er ist und bleibt eben ein richtiger Tollpatsch.


Die Stadtbibliothek lädt bis zum 29. Juni zu zahlreichen Aktionen rund um „Kamfu mir helfen?“ ein, unter anderem gibt es am 24. Juni (16 Uhr) eine szenische Lesung mit Britta Weyers in der Stadtteilbibliothek Mülheim und ein Kamishibai – Erzähltheater am 26. Juni (16 Uhr) in der Zentralbibliothek. Alle Veranstaltungen finden sich auf der Homepage der Stadtbibliotkek.

Auch das Junge Literaturhaus hat tolle Aktionen geplant. So gibt es dort etwa am 26. Juni um 10 Uhr ein Bilderbuchkino mit Thomas Pelzer (Eintritt 3 Euro). Alle Termine stehen auf der Homepage.