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Fälschungsverdacht in KölnAuktionshaus Van Ham zieht neun Kunstwerke zurück

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Van Ham Experten 3

Das Kölner Auktionshaus Van Ham

Köln – Seit langem gilt die Kunst der Russischen Avantgarde (ca. 1910-1930) als El Dorado der Fälscherzunft. Nach dem Zerfall der Sowjetunion strömte eine wahre Flut an Werken russischer Künstler wie El Lissitzky, Wassily Kandinsky oder Ljublow Popowa in den Westen, darunter viele zuvor unbekannte Arbeiten aus zuvor unbekannten Quellen. Das ließ sich stets mit den Verwüstungen des Stalinismus erklären, doch nach etlichen aktenkundig gewordenen Fälschungsfällen ist die Kunstwelt vorsichtiger geworden – vor zwei Jahren sortierte das Kölner Museum Ludwig 22 Werke seiner Sammlung als „nicht authentisch“ aus und machte dies in einer großen aufklärerischen Ausstellung publik.

Auch die Sammlung des verstorbenen Bankiers Hilmar Kopper ist betroffen

Entsprechend verwundert dürfte man nicht nur im Museum Ludwig im aktuellen Moderne-Katalog des Kölner Auktionshauses Van Ham geblättert haben. An prominenter Stelle werden hier ein gutes Dutzend Werke der Russischen Avantgarde angeboten, deren Herkunftsgeschichte sich teilweise wie ein Anfangsverdacht liest; so lässt sich ein auf bis 200.000 Euro taxiertes Gemälde von Aristarch Lentulov lediglich bis ins Jahr 1992 zurückverfolgen.

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Auf Nachfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ gab Van Ham nun bekannt, dass neun Werke aus der Moderne-Auktion am 1. Juni zurückgezogen werden. Man habe die Recherchen nicht rechtzeitig vor Drucklegung des Katalogs abschließen können und reagiere jetzt auf spätere Erkenntnisse, so eine Sprecherin. „Nach dem offenen Austausch mit der Polizei, einem naturwissenschaftlichen Institut sowie Museen, haben wir die Lose 8, 10 und 13 sowie die Lose 16 bis 21 zurückgezogen. Zudem werden alle diese Werke in die Datenbank der Kritischen Werke eingetragen.“

Die Lose 8, 10 und 13, Arbeiten von Popowa, Wassili Jermilow und Lissitzky aus der Sammlung des verstorbenen Bankmanagers Hilmar Kopper, würden nach Rücksprache mit dem Einlieferer zudem „der Wissenschaft final zu Forschungszwecken zur Verfügung gestellt“ und dadurch „endgültig vom Markt genommen“.