Genderspruch im „Fernsehgarten“ZDF bezieht nach Kiewels Äußerung Stellung
Mainz/Köln – Mit ihre Aussage über das Gendern hat Andrea Kiewel im „ZDF-Fernsehgarten“ am Sonntag für Aufregung gesorgt. Die Macher des Zweiten Deutschen Fernsehens in Mainz fühlte sich anschließend zu einer Einordnung gezwungen, nachdem die ZDF-Moderatorin mit einer Randbemerkung auch die sozialen Netzwerke aufhorchen ließ.
Konkret geht es um eine Situation in der am Sonntag ausgestrahlten Show, in der Kiewel bei der Anmoderation ihres nächstes Gastes, dem Sänger Mylle, etwas ausscherte: Das „Fernsehgarten“-Team habe den Eindruck, dass jede Menge Positives los sei in der „deutschen Singer-Songwriter*innen-Szene“.
Andrea Kiewel sorgt mit Gender-Spruch im ZDF-„Fernsehgarten“ für Aufregung
Etwas theatralisch und ungeschickt verpackte die 57-Jährige den Genderstern durch eine Pause im Wort, worauf das Publikum reagierte. Kiewel drehte sich daraufhin zu einer Zuschauerin neben ihr und sagte: „Nicht das Gesicht verziehen, ich muss.“ Dieser Konter löste eine Welle der Empörung aus.
Das ZDF teilte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur eine Reaktion der betreffenden Redaktion mit: „Es gibt definitiv keine Anweisung zum Gendern im „ZDF-Fernsehgarten“. Andrea Kiewel ist es ein persönliches Anliegen alle anzusprechen, daher verwendete sie diese Formulierung im Zusammenhang mit „muss“.“
ZDF äußert sich nach Gender-Randbemerkung von Andrea Kiewel im „Fernsehgarten“
Darüber hinaus hieß es von dem öffentlich-rechtlichen Sender mit Sitz in Mainz: „Das ZDF möchte diskriminierungsfrei kommunizieren. Redaktionen, Moderatorinnen und Moderatoren entscheiden selbst, welche Form der Ansprache für das jeweilige Format am besten geeignet ist.“ Vorgaben und Regelungen gebe es nicht.
Das Gendern im TV-Programm ist immer wieder Streitthema - auch in den sozialen Medien. Ein Ausschnitt der „Fernsehgarten“-Sendung wurde auf Twitter gepostet.
Andrea Kiewel entschuldigt sich ebenfalls
Im weiteren Verlauf des Sonntags hat sich Kiewel selbst zu dem Gender Case geäußert. „Niemand, nicht das ZDF und sonst auch niemand, sagt mir, dass ich gendern muss. Ich benutze den männlichen und weiblichen Plural schon seit langer Zeit, weil ich es unbedingt will und es mir sehr wichtig ist. Es liegt mir am Herzen. Und so meinte ich es auch in der Livesendung. Kann schon mal vorkommen, dass in einer zweistündigen Livesendung nicht jedes Wort maßgeschneidert passt. Aber es ist so. Ich will es. Ich muss es nicht“, wird Kiewel in der „Bild“-Zeitung zitiert.
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Vergangene Woche hatten dort auch Posts für Gesprächsstoff gesorgt, weil im WDR-Programm das Wort „Krankenschwesterin“ gesagt worden war. Der ARD-Sender hatte das als Versprecher eingeordnet. (mbr/dpa)