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Nach schwerer KrankheitUS-Pop-Sänger Gary Wright gestorben

Lesezeit 4 Minuten
Gary Wright bei einem Auftritt am Piano, 1978.

Gary Wright bei einem Auftritt 1978. (Archivbild)

Mit Hits wie „Dream Weaver“ oder „Love Is Alive“ wurde Gary Wright in den 1970er Jahren zum Star. Nun ist der Sänger gestorben.

Der US-amerikanische Sänger Gary Wright, bekannt für seine Songs „Dream Weaver“ und „Love is Alive“, ist im Alter von 80 Jahren gestorben. Er starb in seinem Haus in Kalifornien. Der Musiker litt laut „The Guardian“ seit einiger Zeit an gesundheitlichen Problemen, unter anderem an Parkinson und Lewy-Körperchen-Demenz.

Bei diesen Erkrankungen kommt es zu Gedächtnis- und Bewegungsstörungen sowie zu Schwankungen der geistigen Leistungsfähigkeit und des Wachheitsgrades im Tagesverlauf. Im vergangenen Jahr verschlechterte sich sein Gesundheitszustand, wie sein Sohn Justin gegenüber dem „Guardian“ bestätigte. In den letzten Tagen hatte Wright Schwierigkeiten zu sprechen und sich zu bewegen.

Gary Wright wurde mit der Band Spooky Tooth bekannt

Der 1943 in New Jersey geborene Gary Wright begann seine Karriere als Kinderdarsteller in Fernseh- und Radiowerbung und spielte 1954 am Broadway im Musical „Fanny“. Er trat auch in der „Ed Sullivan Show“ auf.

Nachdem er in High-School-Bands gespielt hatte, entschied Wright, dass Musik „zu unbeständig“ sei, um sie professionell zu betreiben, und begann stattdessen, in den USA und in Deutschland Medizin zu studieren. In Europa gab er die Medizin auf, um sich ganz der Musik zu widmen.

1967 schloss er sich mit einem anderen Sänger der britischen Bluesrockband Spooky Tooth an, für die er mit fester, rauer Stimme melancholische Bluesballaden interpretierte. Alben wie das kommerziell erfolgreiche „Spooky Two“ von 1969 entwickelten sich über die Jahrzehnte zu Klassikern des Genres. Mit dem Song „That Was Only Yesterday“ trat Spooky Tooth unter anderem auch im deutschen „Beat-Club“ auf.

Gary Wright: Solokarriere ab 1970 – enge Freundschaft mit Beatles-Mitglied George Harrison

Ab 1970 startete Wright seine Solokarriere. Im selben Jahr erschien sein Debütalbum „Extraction“. Zwischen 1972 und 1974 kehrte er für kurze Zeit zu Spooky Tooth zurück.

Ebenfalls 1970 spielte Wright Keyboard auf George Harrisons Albumklassiker „All Things Must Pass“ (1970). Während der Aufnahmen entwickelte sich zwischen den beiden eine Freundschaft, die auf dem gemeinsamen Musikgeschmack und dem Interesse an indianischer Spiritualität beruhte. Wright bezeichnete den Beatles-Musiker später als „meinen spirituellen Mentor“.

In den 1970er Jahren spielte er auf allen Soloalben Harrisons sowie auf anderen Veröffentlichungen, die Harrison für Apple Records produzierte, darunter zwei Singles von Ringo Starr und ein Stück von Ronnie Spector. Im Jahr 2014 veröffentlichte Wright seine Autobiografie „Dream Weaver: Music, Meditation, and My Friendship with George Harrison“.

Gary Wright: Große Hits ab 1976

Der Soloerfolg stellte sich für Wright erst ein, als er 1976 mit den Hits „Dream Weaver“ und „Love Is Alive“ den Durchbruch in den USA schaffte. Beide Titel erreichten in den USA jeweils Platz zwei. Auch das dazugehörige Album „The Dream Weaver“, irgendwo zwischen Synthie-Pop, Softrock und sanften Soulklängen, wurde ein Platin-Erfolg.

Das Album gilt heute als eine der ersten Rockplatten, die fast ausschließlich mit Synthesizern aufgenommen wurde, obwohl auch andere Instrumente zu hören sind. Wright war dafür bekannt, dass er live auf tragbaren Keyboards spielte, was für die damalige Zeit ungewöhnlich war, sowie auf der Keytar.

Wright konnte den großen Erfolg von „Dream Weaver“ nicht wiederholen, war aber bis 1981 in den Charts vertreten und hatte im selben Jahr mit „Really Wanna Know You“ einen weiteren Hit. Seine Platten nahmen immer mehr Elemente des esoterischen New Age auf, einem Stil, dem er sich ab Ende der 1980er Jahre fast ausschließlich widmete und mit Weltmusikklängen mischte. Sein letztes Studioalbum erschien 2010 mit dem Titel „Connected“, eine Rückkehr zu konventionellerer Popmusik. Gleichzeitig ging er mit Ringo Starr auf Tournee.

Sein Einfluss blieb über die Jahrzehnte konstant: Musiker wie Jay-Z, Tone-Loc und Eminem verwendeten Samples und Interpolationen seiner Musik in ihren Tracks. Chaka Khan oder Anastacia nahmen Coverversionen von „Love Is Alive“ für ihre Alben auf.

Er war auch mit den Musikern Al Stewart und Stephen Bishop befreundet, die beide auf X, ehemals Twitter, des Verstorbenen gedachten. „Garys lebhafte Persönlichkeit und sein außergewöhnliches Talent machten jeden gemeinsamen Moment zu einem wahren Vergnügen“, schrieb Bishop.