Die Journalistin und Autorin Petra Pluwatsch hat ehrenamtlich die Geschichten von Kölner Opfern des Nationalsozialismus recherchiert. Über die berührenden Geschichten spricht sie in „Talk mit K“.
Geschichten hinter Stolpersteinen„Die Menschen kommen einem näher“
Die Journalistin und Autorin Petra Pluwatsch hat vor kurzem den Ehrenamtspreis der Stadt Köln erhalten. Die frühere Chefreporterin des „Kölner Stadt-Anzeiger“ engagiert sich schon länger ehrenamtlich im NS Dokumentationszentrum. Sie erstellt Lebensläufe von Verfolgten der NS-Diktatur, die an die Anwohner verteilt werden, wenn ein neuer Stolperstein verlegt wird.
Aus dieser Arbeit ist ein Buchprojekt entstanden. Pluwatsch zeichnet in „Verfolgt und nicht vergessen“ zwölf Lebensgeschichten von Opfern nach. Im Podcacst „Talk mit K“ spricht sie mit Anne Burgmer über die berührenden Geschichten, die sie recherchiert hat.
„Man kann immer wieder darüber reden, dass es sechs Millionen Opfer gab. Das ist eine Zahl. Sie ist furchtbar, aber es ist trotzdem nur eine Zahl. Wenn man aber von einem Schicksal hört, wenn man denjenigen eventuell von seiner Geburt bis zu seinem Ende begleitet, kommen einem die Menschen näher. Und das finde ich sehr, sehr wichtig“, sagt Pluwatsch, die in Archiven und Adressbüchern recherchierte und auch mit Familienangehörigen von Opfern sprach.
So nah gingen der studierten Historikerin die Geschichten, dass sie während der drei Jahre, die sie an dem Buch arbeitete, Pausen machen musste, weil sie bis in ihre Träume verfolgte, was sie erfuhr.
Sie erzählt von jüdischen Kölnerinnen und Kölnern, aber auch von anderen Verfolgten und Ermordeten, die aufgrund ihrer Religion, ihrer Erkrankung oder Herkunft nicht in das Weltbild der Nationalsozialisten passten. Und sie spricht über die Lehren, die wir aus diesen Geschichten für die Gegenwart ziehen können.