„Gestörtes Vertrauensverhältnis“WDR trennt sich von Simone Standl
Köln – Der WDR wird künftig nicht mehr mit der früheren Moderation der Kölner „Lokalzeit“, Simone Standl, zusammenarbeiten. Das bestätigte der Kölner Sender am Freitag dieser Zeitung auf Anfrage.
„Der WDR hat sein Angebot zur Weiterbeschäftigung zurückgezogen, da die öffentlichen Äußerungen der Moderatorin über den WDR das Vertrauensverhältnis schwer gestört haben“, teilte die Pressestelle mit. Frau Standl bekomme wie alle freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter „eine sehr faire Abfindung nach den Regeln des WDR-Tarifvertrages.“
Auch Standl bestätigte auf Anfrage das Ende der Zusammenarbeit. Sie habe eigentlich künftig im WDR-Hörfunk Nachrichten vorbereiten und präsentieren sollen, so Standl. Zudem sollte sie Ideen und Beiträge beisteuern.
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Auch der WDR hatte Ende Juni erklärt, weiter mit ihr zusammenarbeiten zu wollen. „Wir freuen uns, dass Simone Standl als hervorragende Journalistin und Moderatorin mit einer besonderen Kenntnis der Region weiter für die Lokalzeit arbeiten wird: Sie wird unter anderem im Radio bei WDR 2 die Lokalzeit aus Köln präsentieren“, hieß es damals. Doch nun hat man sich ganz von Standl getrennt.
Standl äußerte Kritik
Die 59-jährige Standl hatte die „Lokalzeit“ aus Köln seit 2004 moderiert, Ende Juni musste sie gehen. „Unter den Lokalzeit-Moderator*innen gibt es immer wieder Wechsel. Das ist normal“, hatte der WDR den Abschied begründet.
Standl hatte daraufhin deutliche Kritik geäußert. „Natürlich hat jeder Arbeitgeber das Recht, etwas anderes auszuprobieren, aber dann muss man anständig mit den Leuten umgehen“, hatte sie dieser Zeitung gesagt.
Alle seien tief frustriert, das Klima sei nicht mehr schön. „Alle stehen unter enormem Druck, auch die Festangestellten. Es kann von heute auf morgen zu Ende sein, und dann steht man da.“
Nun trennen sich die Wege des WDR und der Journalistin endgültig.