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Kommentar zum WDR-RauswurfMuss man so mit einer loyalen Mitarbeiterin umgehen?

Lesezeit 2 Minuten
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Simone Standl

Der unfreiwillige Abschied, den Simone Standl von der „WDR Lokalzeit Köln“ nehmen muss, und die Sondersitzung des Rundfunkrats haben auf den ersten Blick wenig miteinander zu tun. Doch stellt man sie nebeneinander, sind sie ein echter Augenöffner.

Denn während Direktor Jörg Schönenborn im Rundfunkrat beteuerte, man wisse, vor welche Herausforderungen der digitale Wandel die Mitarbeiter stelle und sei ihnen dankbar für ihren Einsatz, ist es genau das, was eben diese Mitarbeiter aus vielen Abteilungen vermissen: Wertschätzung.

Natürlich hat der WDR das Recht und sogar die Pflicht, in seinen Sendungen neue Gesichter zu etablieren. Und es ist gut und richtig, Diversität anzustreben. Aber muss man so mit Mitarbeitern umgehen, die lange und loyal für den Sender gearbeitet haben?

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Simone Standl ist kein Einzelfall. Über Druck und schlechte Stimmung klagen viele im Haus. Über mangelnde Wertschätzung auch. Mag sein, dass mancher WDR-Mitarbeiter noch seligen Zeiten nachtrauert, als das öffentlich-rechtliche System unangefochten war. Aber es sind auch viele frustriert, die an das System immer noch glauben und es verbessern wollen.

Und der Rundfunkrat? Bei dem kommt die angespannte Stimmung im Haus entweder nicht an – oder sie interessiert ihn schlicht nicht. Die Sondersitzung war eine gute und wichtige Initiative. Aber die Chance, eine zielführende Debatte über die Zukunft des WDR zu starten, wurde verfehlt. Wer nur um sich selbst kreist, hat die anderen nicht im Blick.