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Kommentar

Zum Gedenken
Harry Belafonte ist 2023 gestorben – Diese 11 Lieder sollten Sie kennen

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Lesezeit 5 Minuten
Harry Belafonte sitzt auf einem Stuhl und lächelt.

Der „König des Calypso“ Harry Belafonte ist am 25. April 2023 verstorben. (Archivbild)

Der legendäre US-Sänger Harry Belafonte nahm viele Lieder auf. Wir erinnern an 11 seiner Schönsten.

Der legendäre Harry Belafonte ist am 25. April 2023 im Alter von 96 Jahren gestorben. Wir erinnern an den großen Sänger, Schauspieler und Bürgerrechtler, der in seiner langen Karriere mit dem Grammy, Tony, Emmy und einem Ehrenoscar ausgezeichnete wurde, mit einer Auswahl seiner schönsten Lieder.


Island in the Sun (1956, aus dem Album „Belafonte Sings of the Caribbean“)

Eine seltene Eigenkomposition von Harry Belafonte, der den Titel zusammen mit Irving Burgie schrieb und damit einen seiner größten Hits feierte. „Island in the Sun“ diente als Filmmusik für den gleichnamigen Film (deutscher Titel: „Heiße Erde“) von 1957 mit James Mason, Joan Collins und Harry Belafonte in den Hauptrollen. Caterina Valente landete mit der deutschen Version des Liedes mit dem Text von Kurt Feltz unter dem Titel „Wo meine Sonne scheint“ einen Nummer-eins-Hit. Belafontes Version erreichte immerhin Platz 12.


My Moon (Fengari Moo) (1965, mit Nana Mouskouri, aus dem Album „An Evening with Belafonte/Mouskouri“)

Harry Belafonte trug maßgeblich dazu bei, die große Nana Mouskouri auch in Nordamerika bekannt zu machen. Gemeinsam nahmen sie ein Album auf, aus dem diese bewegende Aufnahme in griechischer Sprache stammt. Besonders bemerkenswert waren damals die Auftritte der beiden, bei denen Belafonte die Griechin überreden konnte, ihre legendäre schwarze Hornbrille abzusetzen. Das musste sie dann auch für das Cover des Albums.


The Banana Boat Song (Day-O) (1956, aus dem Album „Calypso“)

Mit diesem Hit wurde Harry Belafonte zum Weltstar. Allein in Deutschland stand das Lied drei Monate lang auf Platz 1 der Charts und ermöglichte dem Sänger zahlreiche Tourneen bis weit in die 1990er Jahre. Das Lied geht auf ein altes jamaikanisches Volkslied mit dem Titel „Day dah light“ zurück, das von Hafenarbeitern handelt, die in Nachtschichten Bananen verladen und dabei von ihrer Arbeit singen. 1978 war Belafonte auch Gast in der legendären „Muppet Show“, aus der dieser Clip stammt. Der Sänger harmoniert perfekt mit den Schweinematrosen, einem singenden Papagei und dem wie immer etwas trotteligen Fozzie, bevor riesige Bananen von einem Monster auf die Bühne geschoben werden.


Malaika (1965, mit Miriam Makeba, aus dem Album „An Evening With Belafonte/Makeba“)

„Malaika“ ist ein Lied aus dem Jahr 1945, das in Suaheli gesungen wird und unter anderem durch die Version von Miriam Makeba († 2008) international bekannt wurde. Harry Belafonte nahm später mit ihr eine besonders schöne Version für ihr gemeinsames Album auf. Dieses Lied ist wahrscheinlich das bekannteste aller Suaheli-Liebeslieder in Tansania, Kenia und ganz Ostafrika und eines der bekanntesten Suaheli-Lieder weltweit. „Malaika“ bedeutet auf Suaheli „Engel“ und wird seit jeher als Bezeichnung für ein schönes Mädchen verwendet.


Jump in the Line (1961, aus dem Album „Jump up Calypso“)

Der mitreißende Calypso ist nicht nur einer der größten Hits von Harry Belafonte, sondern macht auch dem legendären „Banana Boat Song“ in Sachen Streams echte Konkurrenz. Weit über 115 Millionen Plays hat der Song mittlerweile auf Spotify. Seine heutige Popularität verdankt der Song vor allem diversen Soundtracks zu Kinofilmen wie „Paddington 2“, einem Sample in Pitbulls internationalem Hit „Shake Señora“ oder einem Einsatz in der Tanzshow „Dancing with the Stars“. Außerdem ging Belafontes Original im August 2019 auf TikTok viral.


So Close (1973, mit Eloise Laws, aus dem Album „Play Me“)

1973 endete nicht nur Harry Belafontes große Zeit bei RCA Victor, wo er seit seinem Durchbruch unter Vertrag gestanden hatte, sondern schließlich auch seine Zeit als Hitparadenstürmer. Die Schmuseballade, ein Duett mit der damals noch weitgehend unbekannten Soulsängerin Eloise Laws, die später einige kleinere Hits feiern sollte, ist ein kleines, übersehenes Highlight des Albums „Play Me“. Belafonte singt mit ihr auf demselben Album auch den Schlusssong „Long, Long Time“, im Original von Linda Ronstadt.


Jamaica Farewell (1956, aus dem Album „Calypso“)

Nachdem Harry Belafonte bereits 1953 mit „Gomen Nasai (Forgive Me)“ seinen ersten Hit in den USA hatte, gelang ihm 1956 mit „Jamacia Farewell“ der endgültige Durchbruch. Der jamaikanische Folk-Stil der Aufnahme wird Mento genannt. Die Aufnahme stammt von Belafontes bekanntestem Album „Calypso“. Er trat damit unter anderem in der berühmten „Ed Sullivan Show“ auf, die damals sehr populär war. Der Text des Liedes stammt von Lord Burgess, besser bekannt als Irving Burgie, einem in den USA geborenen, halb-barbadischen Songwriter, der mehr als 30 Lieder für Belafonte schrieb. Es handelt von den Schönheiten der Antillen.


Skin to Skin (1989, mit Jennifer Warnes, aus dem Album „Paradise In Gazankulu“)

Harry Belafontes letztes Studioalbum „Paradise In Gazankulu“ erschien 1988 und bescherte ihm noch einmal einen Überraschungserfolg in Europa. Im Duett mit Jennifer Warner schaffte er es mit „Skin to Skin“ in die deutschen Charts, hatte aber in den Benelux-Ländern und Österreich einen noch größeren Erfolg. „Gazankulu“ war übrigens ein Homeland im Nordosten Südafrikas, das 1995 wieder mit dem Land vereinigt wurde.


Matilda (1953, aus dem Album „Belafonte“)

Hierzulande ist vor allem die deutsche Version von Udo Jürgens bekannt, der damit 1967 einen Top-Ten-Hit landete. Das Lied mit dem unvergesslichen Refrain „Hey! Ma-til-da; Ma-til-da; Ma-til-da, she take me money and run a-Venezuela“ wurde im Original vom Calypso-Pionier King Radio aufgenommen. Von diesem stammt auch „Man Smart (Woman Smarter)“, ein weiterer sehr bekannter Titel von Harry Belafonte. Übrigens besang der „King of Calypso“ neben „Matilda“ auch Damen wie „Angelina“, „Angelique“ oder „Judy“.


Mary's Boy Child (1956, aus dem Album „An Evening with Belafonte“)

Man muss schon völlig taub sein, um in der Weihnachtszeit an diesem Evergreen vorbeizukommen. Vor allem die Coverversion von Boney M. erklingt Jahr für Jahr auf allen Weihnachtsmärkten der Welt. Aber auch die Version von Harry Belafonte war bereits in den 1950er Jahren ein Millionenseller. In Großbritannien stand sie in der Weihnachtszeit 1957/8 ganze sieben Wochen auf Platz eins. Das Original stammt von dem wenig bekannten De Paur Chorus und wurde von Jester Joseph Hairston geschrieben, der vor allem Spirituals komponierte.


Try to Remember (1962, aus dem Album „Many Moods of Harry Belafonte“)

Mit dieser melancholischen Ballade aus dem Off-Broadway-Musical „The Fantasticks“ bewies Harry Belafonte, was für ein gefühlvoller Sänger er war. Viele Jahre nach der ersten Aufnahme wurde der Titel 1979 in Deutschland wieder populär, nachdem Harry Belafonte als Stargast in der beliebten Fernsehshow „Was bin ich“ aufgetreten war. Man kann den Titel wörtlich nehmen und sich noch lange an die vielen schönen Aufnahmen des Sängers erinnern.