Kölner AuktionshausVan Ham versteigert spektakuläre Sammlung
Köln. – Gerade erst hatte sich die deutsche Kunstszene von der Nachricht erholt, dass Thomas Olbricht nach zehn Jahren sein Berliner Ausstellungshaus schließt, um in seine weit weniger weltstädtische Heimat, das Ruhrgebiet, zurückzukehren. Statt Hauptstadtglanz sollte es für einen der bekanntesten deutschen Kunstsammler jetzt kulturelle Förderung für Kinder und Jugendliche sein – kein Wunder, dass die auf kostenlose Häppchen dringend angewiesene Berliner Szene bei dieser Vorstellung Schnappatmung bekam.
Kunst und Kurioses aus der Wunderkammer
Jetzt will sich der nach Essen heimgekehrte Olbricht auch noch von einem Gutteil seiner Sammlung trennen. Am 26. September, heißt es aus dem Kölner Auktionshaus Van Ham, stehen dort rund 500 Werke aus der Olbricht-Sammlung zum Verkauf – immerhin ein Fünftel des schier unübersichtlichen Bestands.
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Olbricht sammelt vornehmlich zeitgenössische Kunst, aber auch, ganz im Sinne der klassischen Wunderkammern, Naturalien, historische Instrumente, Exotika, Mirabilien sowie Kuriositäten aus aller Welt. Mitunter zeigt sich dabei, dass Olbrichts Kunst und „Krempel“ mehr verbindet, als sich der brave Bildungsbürger vorstellen kann, und so dürfte die Auktion tatsächlich, wie von Van Ham versprochen, zu einer aufregenden Reise durch das Universum eines von Objekten magisch angezogenen Sammlers werden.
Gemessen an den Preisen finden sich die Hauptattraktionen freilich im Feld der Gegenwartskunst. Ein Schreiakt von George Condo wird auf eine halbe Million Euro geschätzt und eine Aufnahme aus Cindy Shermans Serie „Untitled Film Stills“ auf 120 000 Euro; denselben Betrag erhofft sich Van Ham von John M. Armleders hier abgebildeter Zielscheibe aus Neonröhren.