525.000 statt 3000 EuroWie ein Gerippe in Köln auf dem Gipfel seines Erfolgs ankam
Köln – Schläfer sind bei Terrorfahndern gefürchtet, in der Auktionswelt hingegen hoch willkommen. So werden dort nämlich Kunstwerke genannt, in denen unvermutete Werte schlummern können. Einen solchen Schläfer hat nun das Kölner Kunsthaus Lempertz in seiner jüngsten Altmeister-Auktion erweckt: Die auf 3000 Euro geschätzte Zeichnung eines zu Berg steigenden Gerippes wurde am Ende für 525.000 Euro zugeschlagen.
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Lempertz erklärt das Rätsel dieser Preissteigerung um das 175-Fache damit, dass die Kreidezeichnung als (ungesichertes) Werk des italienischen Manieristen Agnolo Bronzino (1503-1572) galt, mehrere Kenner aber Indizien dafür entdeckten, dass es in Wahrheit von dessen Adoptivsohn Alessandro Allori stammen könnte. Allerdings wäre der Knochenmann auch für einen Allori erstaunlich teuer bezahlt, während für Bronzino-Zeichnungen schon früher sechsstellige Preise geboten wurden. In jedem Fall scheint dieses Gerippe den Gipfel seines Erfolges erklommen zu haben.