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Kölner PhilharmonieLeila Josefowicz und Matthias Pintscher bilden ein perfektes Paar

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Leila Josefowicz kuschelt mit ihrer Geige.

Die kanadische Violinistin Leila Josefowicz trat in der Kölner Philharmonie auf.

Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen gastierte mit Stücken von Ravel, Pintscher und Schumann in Köln.

Draußen auf den Straßen tobt der Karneval. Doch in der Kölner Philharmonie führen gleich die ersten Klänge von Maurice Ravels Kinderzyklus „Ma mère lʼoye“ in eine ganz andere Welt. Man sitzt bei Großmutter Gans im heimeligen Stübchen, die Holzbläser singen und sagen von alten Märchen, und die Bässe lassen nur ganz ruhig die Zeit mit behutsamen Pizzikati vertröpfeln. Erst die nachfolgenden Sätze beleben sich zu heiterem Spiel und Tanz, entführen zu chinesischem Pagodenzauber, lassen Würdenträgern gravitätisch vorbei stolzieren, und verwandeln ein grummelndes Biest in einen verträumten Prinzen.

Leila Josefowicz spielte den ebenso virtuosen wie lyrischen Solopart mit größter Perfektion und Hingabe

Unter Leitung von Matthias Pintscher gestaltete die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen Ravels brillante Orchesterversion des ursprünglichen Klavierzyklus' als Klang gewordene Poesie mit zarter Agogik, feinsten Nuancen, größter Raffinesse. Allen Stimmen konnte man die Liebe von Dirigent und Orchester zu dieser Musik anhören. Fast nahtlose Fortsetzung fand dieser zauberhafte Sonorismus in Pintschers eigenem Violinkonzert „Assonanza“. Die glitzernden Punkte, schimmernden Linien und schwebenden Flächen werden freilich immer wieder von heftigen Impulsen, energischen Aufbrüchen und abrupten Agitato-Figuren gestört. Neben konzertanten Wechseln zwischen Sologeige und Tutti oszilliert das Stück folglich zwischen frei gelassenen Fermaten und voran drängenden Attacken.

Uraufgeführt wurde das Stücke 2021 von Leila Josefowicz und dem Cincinnati Symphony Orchestra. Auch jetzt spielte die kanadische Geigerin den ebenso virtuosen wie lyrischen Solopart mit größter Perfektion und Hingabe. Als sich die Musik schon final in spinnwebfeinen Höchstlagen zu verhauchen scheint, gewinnt untergründig pulsierendes Schaben und Kratzen nochmals die Oberhand. Das ist ein toller Effekt, doch die Frage nach Ursache, Wirkung, Ausdruck oder gar Aussage führt bei Pintscher in der Regel nicht sehr weit. Der Schluss gehört dann ganz allein der sagenhaft dolcissimo gespielten Solovioline.

Der abschließenden Aufführung von Schumanns erster Symphonie hätte man mehr Detailgestaltung gewünscht. Statt gestischer Prägnanz, dynamischer Kontraste und rhythmischer Exaktheit überwog Routine. Auch manch sinnwidrige Bewegung und Körpersprache des Dirigenten verriet geringere Vertrautheit mit dieser komplex alle vier Sätze verschränkenden Partitur.