Kommentar zu „Promis unter Palmen“Maximal verlogen
In der ersten Staffel der Sat.1-Realityshow „Promis unter Palmen“ im vergangenen Jahr kam es zu einem Shitstorm, weil der Privatsender unkommentiert zeigte, wie eine Teilnehmerin auf niederträchtige Art gemobbt wurde. Hinterher zeigte man sich reumütig und gelobte Besserung.Und dieses Jahr?
Hatte man ausgerechnet Bordellbesitzer Marcus Prinz von Anhalt in die Villa in Thailand verfrachtet. Der AfD-Anhänger ist in der Vergangenheit schon häufiger negativ aufgefallen und machte in der Auftaktfolge durch Fatshaming, Sexismus und übelste homophobe Äußerungen auf sich aufmerksam. Und Sat.1? Sendete das Material.
Wieder war die Empörung – und Aufmerksamkeit – groß. Und Sat. 1? Gibt sich wieder mal reumütig und teilte mit, Anhalt werde „in Zukunft in keiner Show von Sat. 1 mehr stattfinden“. Er habe sich in der Show „inakzeptabel homophob geäußert“.
Das könnte Sie auch interessieren:
Man habe versucht, diese Aussagen im Umfeld und im Anschluss der Sendung einzuordnen. „Aber wir müssen feststellen: Diese Einordnung war so nicht ausreichend. Deswegen haben wir uns entschieden, die Folge online von allen Plattformen zu entfernen.“
Das ist maximal verlogen. Die Verantwortlichen von Sender und Produktionsfirma wussten ganz genau, wen sie sich da eingekauft hatten. Der Skandal war provoziert, die Eskalation gewollt. Sat. 1 hat nicht dazugelernt, wollte es wohl gar nicht
Der Untertitel von „Promis unter Palmen“ lautet „Für Geld mache ich alles!“ Bei Sat.1 müsste es wohl eher heißen „Für Quote mache ich alles!“