Kommentar zum TerminDie Art Cologne darf alte Fehler nicht wiederholen
- Der Termin der Art Cologne für das nächste Jahr kollidiert mit dem des Berliner Gallery Weekends.
- Die Verlegung ist aber keine Kampfansage an Berlin, sondern eine logistische Notwendigkeit, da die Fitnessmesse Fibo die Hallen blockiert.
Alles war für ein wunderbares Fest bereitet: Die Art Cologne, älteste Kunstmesse der Welt, eröffnet im April zum 50. Mal ihre Tore und wollte aus diesem Anlass auch feiern, dass sie seit einigen Jahren wieder unangefochten die wichtigste Kunstmesse in Deutschland ist. Zu verdanken hat sie das ihrem neuen Leiter Daniel Hug, aber auch dem Einsehen der Koelnmesse, dass man eine Kunstmesse nicht führen kann wie jede andere Handelsplattform. Hug bekam die Freiheiten, um die krisengeplagte Art Cologne wieder zu einem Fixpunkt im weltweiten Kunsthandel zu machen.
Verlegung keine Kampfansage an Berlin
Nun bürdet die Koelnmesse dem Direktor seine erste schwere Prüfung auf: Daniel Hug muss den Berliner Galeristen erklären, warum die Art Cologne 2017 (und womöglich darüber hinaus) am angestammten Termin des Berliner Gallery Weekends stattfinden soll. Für die Berliner Galerien wäre die Teilnahme an beiden Veranstaltungen ein finanzieller Kraftakt, den sie sich gerne ersparen wollen – die ersten drohen schon damit, der Kölner Messe fernzubleiben.
Nun ist die Verlegung der Art Cologne keinesfalls eine kölnische Kampfansage an Berlin, sondern eine logistische Notwendigkeit: die Art Cologne muss für die wirtschaftlich weit bedeutendere Fitness- und Gesundheitsmesse Fibo Platz machen. Wiederholt die Koelnmesse jetzt den Fehler, der die Art Cologne schon einmal in Turbulenzen brachte? Sie sollte nicht vergessen, dass an der Art Cologne die ganze rheinische Galerienszene hängt. Und in Berlin sollte man bedenken, dass man mit der Art Cologne auch sich selbst beschädigen würde.