Kommentar zur Cologne Fine ArtBegräbnis zweiter Klasse für die Kölner Traditionsmesse
Köln – Man kann über die Cologne Fine Art & Design ja denken, was man will und durchaus nicht nur schmeichelhaftes. Etwa, dass sich die Kölner Traditionsmesse für Antiquitäten, Alte Kunst und Kunsthandwerk nach gut 50 Jahren schlichtweg überlebt hat; dass sich für diesen edlen, aber nicht immer gut sortierten Bauchladen in Köln schon lange kein großes Publikum mehr fand; oder dass die städtische Koelnmesse an diesem Verlustbringer lange genug herumgedoktert hat.
Die Cologne Fine Art & Design bildete das kulturelle Rheinland ab
Aber dieses schmähliche Ende hat die Messe dann auch wieder nicht verdient. Statt die Cologne Fine Art & Design (Cofa) in Würde zu begraben, wird ihre Abwicklung von der Koelnmesse in schönstem Marketing-Neusprech als „Neuordnung“ der beiden örtlichen Kunstmessen verkauft. In dieser neuen Ordnung findet die Cofa allerdings nur noch als Sonderprogramm der Art Cologne statt. Unter dem Titel „Art + Object“ soll dieses etwa 20 Händler auf einer hoffentlich nicht zu einsamen Messeinsel versammeln. Wie das Cofa-Stammpublikum die Degradierung ihrer Messe goutiert, bleibt abzuwarten.
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Manches wird man nicht vermissen; beispielsweise die Oldtimer, mit denen die Cofa vor einigen Jahren aus lauter Verzweiflung um neue Kundenkreise warb. Ansonsten überwiegt der Abschiedsschmerz, denn die kulturelle Vielfalt des Rheinlands bildete die Cologne Fine Art & Design wie keine andere Messe ab. Allein die Stadt Köln unterhält Sammlungen zu Antike, Mittelalter, Ostasien, den außereuropäischen Kulturen und der Angewandten Kunst – all das verband ein Streifzug über die kleine Schwester der Art Cologne. Jetzt leider nicht mehr.