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Kommentar zur neuen „Cicero“-TopintellektuellenlisteSloterdijk vor Habermas

Lesezeit 2 Minuten

phil.Cologne 2021: Peter Sloterdijk im Gespräch

Köln – Versatil und eloquent und amüsant ist er wie kein Zweiter – und ausweislich der Zahl der von ihm verfassten Bücher sagenhaft produktiv. Manche aber lassen sich dadurch nicht in ihrer Auffassung beirren, dass Peter Sloterdijk eher in die Schublade „undisziplinierter Flachdenker“ gehöre. Und in der akademischen Philosophie stößt der „Popularphilosoph“ (in Deutschland ist das nie lobend gemeint) auf große Vorbehalte – um es einmal so zu sagen.

In einer breiten Öffentlichkeit schadet ihm das nicht. Im Gegenteil: Dem aktuellen Ranking der Zeitschrift „Cicero“ zufolge belegt er unter den 500 wichtigsten Intellektuellen im deutschsprachigen Raum den ersten Platz – vor Peter Handke und Jürgen Habermas. Nun kann man an solchen Rankings und den Kriterien für ihr Zustandekommen mit guten Gründen Kritik üben. Sei’s drum: Angesichts von Sloterdijks Präsenz in den Medien und Diskussionsforen wirkt die Platzierung irgendwie plausibel. Er hat ja auch wenn nicht zu allem, so doch zu vielem etwas zu sagen.

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Als Ausweis des objektiven Zeitgeistes indes ist die Liste, so sie ihn erfasst, beschämend. Wenn es mit rechten Dingen zuginge – und die haben nichts mit süffiger Lesbarkeit und intellektuellem Schnellschießen zu tun, sondern mit dem angemessenen Eindringen in philosophische Sachverhalte und Wirkmächtigkeit in der Tiefe – müsste eindeutig Habermas auf Platz 1 stehen. Auch wenn der unbestritten kein Medienkönig ist.