Konzert in KölnMidnight Oil bringen Fans im E-Werk ins Schwitzen
Köln – „The Great Circle World Tour“ ist in Europa angekommen: Im ausverkauften E-Werk hat die australische Rockband Midnight Oil am Mittwochabend ihr Comeback auf europäischer Bühne gegeben. Im Kölner E-Werk spielten Peter Garrett, Martin Rotsey, Jim Moginie, Rob Hirst und Dwayne „Bones“ Hillman zwei Stunden ihre Hits aus der Blütezeit ihres musikalischen Schaffens.
Hochsommer und heiße Atmosphäre
Midnight Oil ließen die Fans zu Beginn im wahrsten Sinne des Wortes schwitzen. Bei hochsommerlichen Temperaturen auch innerhalb des Konzerthauses betraten die Künstler um 20.32 Uhr die Bühne - 32 Minuten später als geplant. Die Fans im Publikum versuchten sich mit Fächern und Kaltgetränken abzukühlen. Entsprechend groß war der Jubel, als das Licht um 20.32 Uhr aus ging und die Band den Abend mit dem Song "Redneck Wonderland" einläutete.
Fortan gab es sowohl auf der Bühne als auch im Zuschauerraum kein Halten mehr. Die Band rockte das E-Werk. "It's hot in here. Guten Abend, Köln", sagte Frontsänger Peter Garrett und begrüßte das Publikum mit einigen Worten in deutsch. Er bat um Entschuldigung für die Verspätung. Die war aber längst vergessen und vergeben.
Oil liefert wie früher
Schon nach den folgenden Songs "Sometimes", "Say your prayers" und "Forgotten years" blieben keine Zweifel: Trotz der langen Bandpause ist von musikalischem Rost keine Spur. In den meisten der Songs, etwa "My country" oder "Put down the weapon" schwingt eine politische Message mit: Gegen Kriege, Hass und Diskrimierung. So deklarierte Garrett US-Präsident Donald Trump zum "größten Idioten von allen".
Als die Band um 22 Uhr ihren Welthit „Beds are burning“ aus dem Jahr 1988 spielte, erreichte die Stimmung im E-Werk ihren Höhepunkt. "This song is dedicated to you", kündigte Garrett an. Der Song handelt davon, dass Land an den australischen Aborigines-Stamm Pintupi, der in den 1950er und 1960er-Jahren gewaltsam vertrieben wurden, zurückgegeben werden soll. Um 22.35 Uhr endete das Konzert mit dem Song "Dreamworld".
Tournee ist auch politisch
Mit ihrer Tournee wollte die Band auch ein politisches Zeichen setzen. Ihr Comeback begründeten sie auf ihrer Homepage auch mit zunehmendem globalem Rechtsdruck. „In einer gefährlich aufgeheizten Welt mit Hanson, Trump, Petry und Le Pen hat die Stimme von Midnight Oil eindeutig frische Relevanz gewonnen“, heißt es dort.
Die Band hatte sich 2002 nach 26 Jahren aufgelöst, im Februar aber bei einer Pressekonferenz auf einem Boot im Hafen von Sydney ihr Comeback angekündigt. Nachdem sie von April bis Anfang Juni durch Süd- und Nordamerika getourt waren, startete mit dem Auftritt in Köln die Europa-Tour. Bis Ende Juli reisen Midnight Oil nun durch Europa und haben Auftritte unter anderem in Berlin, Frankfurt und Amsterdam.