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„So fühlt sich sterben an“Kurt Krömer spricht bei „Maischberger“ über Depressionen

Lesezeit 3 Minuten
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Comedian Kurt Krömer spricht bei „maischberger“ über seine Depressionen.

Comedian Kurt Krömer hat in der ARD-Sendung „Maischberger“ offen über seine Depressionen gesprochen und neue Einblicke in die schwerste Zeit seines Lebens gegeben. „Es gab Momente, in denen ich mich geschämt habe, weil ich eigentlich ein gutes Leben hatte“, sagte Komiker Kurt Krömer im Gespräch mit Sandra Maischberger.

Krömer sagte, er habe schon häufig bei der Frage „Wie geht's dir?“ gelogen: „Ich wollte nicht, dass Leute wissen, dass es mir nicht gut geht.“ Er habe häufig an sich gezweifelt, weil er eigentlich ein erfolgreiches Leben führe, aber trotzdem unzufrieden gewesen sei: „Das ist der Reflex, den Depressive haben: Anderen geht es oft schlechter als mir, ohne dass es objektiv so ist.“

„Maischberger“: Kurt Krömer fühlte sich „bösartig und undankbar“

Der 47 Jahre alte Krömer, der mit bürgerlichem Namen Alexander Bojcan heißt, rätselte vor seiner Depressionsdiagnose, was mit ihm nicht stimme: „Ich dachte, ich bin bösartig. Wenn alles gut ist und du trotzdem immer pampig bist und herumnölst, dann denkst du einfach von dir: Ich bin undankbar und böse.“

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Krömer habe 30 Jahre lang einfach nicht gemerkt, dass er depressiv war. „Du machst in so einer depressiven Phase nur die Basics. Du machst Frühstück für die Kinder, gehst einkaufen. Und wenn sie nicht da sind, dann liegst du im Bett, weil alles andere zu anstrengend war“, sagt Krömer weiter.

„Ein depressiver Tag ist zu 98 Prozent gut. Aber wenn zwei Prozent schlecht laufen, dann bleiben die hängen und du kannst mir noch so häufig sagen, dass es doch alles nicht so schlimm ist. Das siehst du dann nicht“, sagte Krömer im Gespräch mit Sandra Maischberger.

Kurt Krömer: „Ich dachte, ich sterbe jetzt“

Krömer spricht auch öffentlich über einen Zusammenbruch 2010 in München: „Ich habe mich nicht gesehen, aber ich wusste, ich bin kreidebleich. Ich dachte: So fühlt sich sterben an. Ich falle gleich um, und das war es dann.“ Er habe dann Weihnachtslieder gesungen, um sich wachzuhalten. „Im Nachhinein betrachtet war das meine erste Panikattacke. Ich wusste nicht, was mit mir war.“

Er habe versucht, mit Alkohol gegen die Depressionen anzukämpfen. „Ich habe versucht, mit Alkohol die Depressionen wegzutrinken.“ Mittlerweile sei er seit elf Jahren trocken, so Krömer. In der Therapie habe man ihm dann gesagt, man müsse erst das Alkohol-Problem in den Griff bekommen, bevor man weiter schauen könne.

Bei einem Auftritt auf Norderney habe er mal acht Bier vor einem Auftritt getrunken. „Ich hatte gar keinen Bock auf den Auftritt und habe dann gedacht: Die ärmste Sau im Saal bist gerade du als Komiker. Da habe ich gemerkt, dass ich den Alkohol in den Griff bekommen muss“, erklärt Krömer weiter.

Kurt Krömer geht wegen Depressionen in eine Klinik

Um seine Depressionen in den Griff zu bekommen, habe er schließlich im Herbst 2020 in eine Klinik gemusst. „Am Ende war es eine schwere Depression und es gab keinen anderen Ausweg mehr. Die Antidepressiva, die du bei einer mittleren Depression noch nimmst, haben nicht mehr geholfen“, sagte Krömer weiter.

Die acht Wochen in der Klinik hätten ihm sehr geholfen. „Aber natürlich beschäftigt mich das noch heute. Du gehst da ja nicht raus und bist geheilt, sondern musst dich weiter mit dem Thema beschäftigen.“ Betroffenen rät er, in eine Klinik zu gehen, auch wenn er davor große Angst hatte. „Am Ende hat mir das sehr geholfen“, sagte der 47-Jährige. (shh)