Köln – In einem Zeitungs-Interview hat Joachim Llambi den WDR für seine Programmentscheidungen scharf kritisiert. Im Mittelpunkt seines Rundumschlags steht dabei Sportchef Steffen Simon.
Der frühere Profitänzer bemängelt besonders die fehlende mediale Aufmerksamkeit des Tanzsports im Fernsehen. „Der junge Steffen Simon, damals Sportchef des WDR, hat den Tanzsport aus meiner Sicht vorgeführt. Für ihn zählt nur Fußball, Fußball und wieder Fußball“, klagte der 57-Jährige in der „Welt am Sonntag“.
Joachim Llambi knöpft sich Steffen Simon vor
Der „Let's Dance“-Juror begründet seinen Verdacht unter anderem auf eine fragwürdige Entscheidung Simons. Während seiner Zeit als Medienbeauftragter des Deutschen Profi-Tanzsportverbandes (2003 bis 2011) hatte Llambi mit Simon beruflich zu tun.
„Steffen Simon bat mich damals zu einem Gespräch und wollte an einem Samstagabend die Deutschen Meisterschaften live übertragen. 22.30 Uhr wäre passend gewesen. ‚Nein‘, meinte er, ‚um 20.15 Uhr'. Zu der Zeit lief eine ARD-Show, außerdem ‚Schlag den Raab‘ auf ProSieben sowie ‚Deutschland sucht den Superstar‘ auf RTL. Und dann kamen die Tänzer im WDR mit der Lateinamerikanischen Meisterschaft“, schilderte Llambi.
Was Llambi bereits befürchtete, bestätigte sich am nächsten Tag in der Quote, die gerade einmal 0,2 Prozent betrug. Laut Lambi kommentierte Simon das Ergebnis wie folgt: „Ja, tut mir leid, Herr Llambi, aber Tanzsport will niemand sehen.“
Joachim Llambi: „Verarschen kann ich mich selbst. Danke, Steffen Simon!“
Für Llambi ist Simon somit einer Hauptschuldigen, wieso der Tanzsport aus dem TV-Programm verschwunden sei. Seine Meinung dazu ist deutlich: „Hart gesagt: Verarschen kann ich mich selbst. Danke, Steffen Simon!“
Seit 2006 ist Llambi fester Bestandteil der Jury in der RTL-Tanzshow. Vor und auch während seiner Zeit beim Kölner Privatsender hat er immer wieder wichtige Funktionen in Tanzverbänden besetzt. Von 2012 bis 2016 war er leitender Direktor des Deutschen Tanzsport-Verbands.
Sportjournalist Simon wird den WDR demnächst verlassen. Er wird neuer Direktor für den Bereich „Öffentlichkeit und Fans“ beim Deutschen Fußball-Bund (DFB). Am 1. Mai 2022 beginnt dort seine neue Tätigkeit. (mbr)