AboAbonnieren

Einschnitte für Kölner KulturLanxess steigt aus Sponsoring für lit.Cologne und Philharmonie aus

Lesezeit 2 Minuten
Werbung für die lit.Cologne leuchtet an einer Hausfassade in Köln.

Lanxess steigt aus dem Sponsoring der lit.Cologne aus – der Spezialchemie-Konzern hatte das Literaturfestival seit 2010 unterstützt.

Der Spezialchemie-Konzern gibt die Unterstützung für Teile der Kölner Kultur auf. Wird sich an den Ticket-Preisen etwas ändern?

Lanxess steigt aus dem Sponsoring der lit.Cologne aus - der Spezialchemie-Konzern hatte das Literaturfestival seit 2010 unterstützt. Weitere Hauptsponsoren sind die RheinEnergie und die Vermögensverwaltung Flossbach von Storch. „Das ist natürlich keine gute Nachricht für uns", sagt lit.Cologne-Geschäftsführer Rainer Osnowski. „Aber vor allem sind wir natürlich für die langen Jahre des Sponsorings sehr dankbar, in denen Lanxess als Partner an unserer Seite war.“

Lit.Cologne: Planung für Event 2024 laufen

„Lanxess steuert mit einem Sparprogramm gegen die weltweite konjunkturelle Schwächephase in der chemischen Industrie an. Infolgedessen haben wir unsere Sponsoring-Engagements bei der lit.Cologne und der Philharmonie einstellen müssen“, kommentiert Sprecher Mark Mätschke. Rainer Osnowski findet es bedauerlich, wenn nun ein jahrelanges kulturelles Engagement einfach gestrichen werde: „Wir sind jetzt relativ kurzfristig damit konfrontiert, dass wir dieses Minus in irgendeiner Weise kompensieren müssen.“

Gerade planen Rainer Osnowski und sein Team die kommende lit.Cologne im März 2024. „Wir werden trotzdem wieder ein tolles Programm zusammenstellen. Da werden wir auch keine Abstriche machen“, betont er. Aber natürlich gäbe es nun „Überlegungen, welche finanziell aufwendigen Investitionen wir uns dann noch leisten können.“

Wir müssen dieses Minus jetzt in irgendeiner Weise kompensieren.
Rainer Osnowski

Die Aufkündigung des Sponsorings durch Lanxess sei „eine größere Herausforderung“, nun suchten er und sein Team nach kreativen Lösungen, um den Ausfall zu kompensieren. Vielleicht gelinge es bis März, „den ein oder anderen zu finden, der uns in so einer prekären Situation unterstützen möchte“, sagt Osnowski: „Das werden die Gespräche in den nächsten Wochen zeigen.“

An den Ticketpreisen soll sich grundsätzlich nichts ändern, verspricht er: „Unser Anliegen ist es immer, Teilhabe zu ermöglichen. Und das heißt auch, dass es weiterhin moderate Eintrittspreise geben wird - wir werden jetzt keine Bruce-Springsteen-Preise bis zu 2000 Euro verlangen.“

Die lit.Cologne ist ein privatwirtschaftliches Unternehmen und finanziert sich über Eintrittsgelder und die Unterstützung durch Sponsoren und Förderern. 2021 war schon die Thalia Bücher GmbH als Hauptsponsor und Buchhandelspartner ausgestiegen, die das Festival im Jahr mit 100.000 Euro unterstützt hatte.