„Triumph des Andersseins“Joachim B. Schmidt gewinnt Crime Cologne Award 2021
Köln – Der Autor Joachim B. Schmidt ist mit seinem Island-Krimi „Kalmann“ mit dem Crime Cologne Award ausgezeichnet worden. Die Preisverleihung, die normalerweise im Rahmen des Krimi-Literaturfestivals Crime Cologne stattfindet, musste am Donnerstag Corona-bedingt bereits zum zweiten Mal digital ausgetragen werden.
Die Jury begründete ihre Entscheidung, Schmidt’s Werk „Kalmann“ als besten deutschen Kriminalroman zu ehren, mit seinem „lakonisch-eigenwilligen, mit ironischen Einsprengseln gekonnt verfeinerten Ton“. Damit hebe sich „Kalmann“ von der „Masse der eingereichten Krimis auf beeindruckende Weise ab“, so der Jury-Vorsitzende Mike Altwicker. Schmidt sei ein klassischer Schelmenroman im Gewand eines Krimis gelungen, in dessen Mittelpunkt ein Sonderling steht.
Schmidt selber sagte über seine Ehrung: „Ich bin so glücklich. Für mich ist das ein Triumph des Andersseins.“ Der Preis, der in diesem Jahr bereits zum neunten Mal vergeben wurde, ist mit 3000 Euro dotiert.
Kritik an Frauenmangel auf der Shortlist
Aus den insgesamt 68 Einreichungen schafften es neben Schmidt fünf weitere Autoren auf die diesjährige Shortlist. Darunter Orkun Ertener mit „Was bisher geschah“, Marcel Huwyler mit „Frau Morgenstern und der Verrat“, Merle Krögers „Die Experten“, Ben Riffkos „Grünes Öl“ und Matthias Wittekindt mit „Vor Gericht“. Für alle Romane spreche die Jury eine eindeutige Leseempfehlung aus, sie gehörten, so Altwicker, zu den besten deutschen Kriminalromanen des Jahres 2021.
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Der Jury-Vorsitzende äußerte sich auch zu den Vorwürfen, dass weder die Longlist noch die Shortlist des Preises paritätisch besetzt gewesen sei. Der Grund für die auffällige Unterrepräsentanz von Autorinnen beim Crime Cologne Award sei Altwicker zufolge darauf zurückzuführen, dass die Verlage schlicht deutlich weniger Werke von Frauen einreichten. Das Verhältnis betrage 1:2.
Anders als in der Jury. Sie bestand in diesem Jahr neben dem Buchhändler Altwicker aus der Journalistin Petra Pluwatsch, Professor Christof Hamann, der Journalistin Birgitt Schippers und der Literaturkritikerin Margarete von Schwarzkopf.