Henriette Reker würdigt Kathrin Rögglas gesellschaftliches Engagement. Sie sei eine Autorin ganz im Sinne Bölls.
Literaturszene KölnKathrin Röggla erhält Heinrich-Böll-Preis 2023
Die Autorin Kathrin Röggla wird mit dem Heinrich-Böll-Preis 2023 der Stadt Köln ausgezeichnet. Dies gab die Stadt am Freitag bekannt. Zur Begründung schrieb die Jury unter dem Vorsitz von Oberbürgermeisterin Henriette Reker: „Kathrin Röggla ist eine Schriftstellerin, die mit drei Adjektiven beschrieben werden kann: engagiert, interessiert, elaboriert.“
Seit die gebürtige Salzburgerin vor mehr als 30 Jahren nach Berlin kam, sei sie zu einer der vielseitigsten deutschsprachigen Autorinnen geworden, so die Jury. Allen ihren Texten gemein sei neben deren stilistischer und formaler Brillanz das gesellschaftspolitische Engagement, das seinen Ausdruck nicht in Theorie, sondern in dokumentarisch-literarischer Beobachtung finde.
Laut Henriette Reker fiel das Votum für die Preisträgerin trotz starker Konkurrenz eindeutig aus. „Kathrin Röggla ist eine Autorin ganz im Sinne Bölls. Hoch engagiert nimmt sie sich wichtiger gesellschaftlicher Themen an. In Kombination mit ihrer herausragenden Beobachtungsgabe werden aus Ereignisberichten Erlebnisberichte – wie im Fall ihrer Begleitung und Beschreibung des so wichtigen NSU-Prozesses.“ Als Professorin an der Kunsthochschule für Medien in Köln setze sie mit ihrer Arbeit zudem wichtige Impulse für die Literaturszene in Köln.
Der Heinrich-Böll-Preis der Stadt Köln ist mit 30.000 Euro dotiert und wird dieses Jahr am 1. Dezember im Historischen Rathaus der Stadt Köln verliehen. Zu den weiteren Mitgliedern der Jury gehörten unter anderem Kulturdezernent Stefan Charles, die Direktorin der Stadtbibliothek, Hannelore Vogt, sowie Marion Brasch, Christof Hamann, Guy Helminger, Andreas Platthaus, Jackie Thomae und Ilija Trojanow. (ksta)