Debut-Single 2,5 Millionen mal gestreamtWarum Loi ein Social-Media-Phänomen ist
Köln – Sängerin Loi hat es 2017 bis ins Finale der Vox-Show „The Voice Kids“ geschafft. Mit „I follow“ veröffentlichte die mittlerweile 18-Jährige ihre erste Single. Bei TikTok hat sie 199.100 Follower und 1,8 Millionen Likes. Wir haben Leonie Greiner, wie sie bürgerlich heißt, in Köln getroffen.
I would lie for you
Oh I would die for you
I would cross a thousand bridges
Just to be with you
Everywhere you go I‘ll follow
Everywhere you are is my home
All the stars can fall I‘ll never leave your side
(Loi, "I Follow", 2021)
Wenn man den Text liest von „I Follow“, denkt man unwillkürlich an ein junges Mädchen, das zum ersten Mal verliebt ist und sich im Gefühlschaos der Pubertierenden ernsthaft vorstellen kann, sogar zu sterben für den Liebsten. Wenn man „I Follow“ hört - erst nur Klavier, dann die Stimme, die kraftvoll einsetzt, mit einem Timbre, das einem die Haare aufstellt – klingt das so erwachsen, als würde eine erfahrene Frau sich ihrer Jugend erinnern. „I Follow“ ist die erste Single von Loi, bürgerlich Leonie Greiner, einer 18-Jährigen aus Mannheim, und es verwundert nicht, dass der Song gut ankommt. Seit seiner Veröffentlichung Anfang April wurde Lois Debüt auf allen Plattformen 2,5 Millionen mal gestreamt – ein sensationeller Erfolg.
2017 war Loi im Finale von „The Voice Kids“
Loi ist ein Social Media Phänomen. Zwar hatte Leonie schon als Schülerin erste Erfolge. So sorgte sie im Rahmen des Schulwettbewerbs „Starke Schule“ 2016 für Aufsehen und holte mit einem selbstgeschriebenen Song den zweiten Platz deutschlandweit. 2017 dann, als 14-Jährige, beeindruckte sie musikalische Größen wie Sasha, Mark Forster, Ed Sheeran oder Nena und schaffte es ins Finale von „The Voice Kids“. Doch sie machte erst einen Hauptschulanschluss, dann Fachabitur an einem Berufskolleg für Pflege. Noch während des Abis entdeckte sie TikTok für sich und begann, Coverversionen bekannter Songs online zu stellen.
1,8 Millionen Likes bei TikTok
Mittlerweile hat sie dort 199.100 Follower und 1,8 Millionen Likes. „Denn eigentlich will ich Musik machen“, sagt sie im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Weil sie ihren Namen zu lang fand, nannte sie sich Loi. „Als Kind wurde ich Leonie Löwenherz genannt und daran erinnerte ich mich. In der Dichtform heißt der Löwe „Leu“ und ich habe nur eine andere Schreibweise genommen. Ich mag es kurz und knapp“, erzählt sie lachend. „Ich glaube, dass man alles schaffen kann und dass Hoffnung, Motivation und Lebensfreude ein guter Antrieb sind.“ Die Lust am Spaß nimmt man ihr ab. „Ein Follower hat unter einen Coversong geschrieben: Du könntest sogar eine Speisekarte singen und das würde sich toll anhören. Also habe ich ein Pancake-Rezept eingesungen.“ Das Video hat aktuell 2,2 Millionen Views.
An ihrer Debutsingle „I Follow“, nebenbei auch Titelsong der Serie „Ostwind“, hat sie mitgeschrieben. „Wir arbeiten im Team: Felix Volk, der mein Manager ist, Singer/Songwriter Louis Leibfried und Produzent Simon Klose. Eine kreative Gruppe aus Mannheim, die mit mir gemeinsam an Songs tüftelt. Wenn wir Lust auf einen Lovesong haben, brainstormen wir, entwickeln einen Text. Oder ich habe zu Hause eine Idee und bringe die in die Session mit.“ Am nächsten Lied wird schon gebastelt. „I Am Enough“ hat einen selbstbewussten Inhalt: So, wie ich bin und wie ich aussehe, ist es gut. „Ich bin ein sehr offener Mensch und ein Schönheitsideal habe ich nicht“, sagt Loi. „Jeder Mensch ist schön. Ich habe zum Beispiel einen großen Leberfleck am Auge und es gibt viele, die mich darauf ansprechen. Dann erkläre ich, das ich den schon von Geburt an habe, der gehört eben zu mir.“
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Dass Erfolge im schnelllebigen Musikbusiness kaum planbar sind, weiß Loi nicht zuletzt dank ihrer „Voice“-Erfahrungen. Der Blick hinter die Kulissen in sehr jungen Jahren hilft bei Einschätzung, bremst aber nicht die Träume. „Bei diesen Shows kommt man schnell ins Rampenlicht, wird aber auch schnell wieder vergessen“, konstatiert sie. Man müsse sich etwas eigenes aufbauen. „Ist doch viel schöner, wenn man sagen kann: Ich bin Loi, das ist mein Projekt und das sind meine Songs und nicht: Ich bin Loi von The Voice. Ich weiß, dass man klein anfangen muss. Ich wünsche mir aber von Herzen, dass ich mal in England oder den USA was größeres machen kann“, sagt sie selbstbewusst.
„Mein Traum wäre, im Madison Square Garden in New York zu spielen.“ Mit harter Arbeit und dem Glauben an sich selbst könne das etwas werden. Sie schaue sich zur Inspiration oft Dokumentationen über andere Künstlerinnen und Künstler an. In einem Film habe Justin Bieber als zehnjähriger nach einem Konzertbesuch im Garden den Wunsch geäußert, einmal hier spielen zu können. „Und das hat geklappt. Mein Ziel ist es, einfach nur Musik machen zu können und Leute damit zu berühren. Aber mein Traum wäre ein Auftritt im Garden.“ Wenn man der jungen Frau so zuhört, könnte sich ihr Traum erfüllen: vom Altrhein in Mannheim-Pfingstberg an den Hudson River nach New York. „I Follow.“