Ein italienischer Historiker hat sich den Hintergrund des berühmten Bildes von Leonardo untersucht und Vorbilder gesucht.
Weltberühmtes GemäldeForscher will ein Rätsel der Mona Lisa gelöst haben
Die Mona Lisa ist das berühmteste Gemälde des Pariser Louvre – eines Museums, das wahrlich nicht arm an Kunstschätzen ist. Kaum ein anderes Werk auf der ganzen Welt ist ähnlich gefragt. Besucher drängen sich zu jeder Tageszeit im Saal vor Leonardo Vincis Gemälde, das mit einer Größe von nicht einmal 80 Zentimetern kleiner ist als von vielen zunächst erwartet.
Die Faszination des Renaissance-Bildes, das auf Anfang des 16. Jahrhunderts datiert wird, ist bis heute ungebrochen. Der feine Pinselstrich, die mystisch wirkende Landschaft und vor allem der Gesichtsausdruck der Porträtierten beeindrucken nachhaltig.
Seit Jahrhunderten wird zu Leonardos Meisterwerk geforscht, und immer neue Theorien werden aufgestellt, unter Fachleuten diskutiert und teilweise wieder verworfen. Die Wissenschaftler sind sich noch nicht einmal einig, wer auf dem Bild eigentlich dargestellt ist. Die meisten Kunsthistoriker meinen unter Berufung auf Schriften Vasaris, es sei Lisa del Giocondo dargestellt. Alternativ ist aber auch von Isabella d’Este die Rede.
Zur Frage, ob der Hintergrund des Porträts ein Vorbild in der Realität hat, gibt es nun neue Erkenntnisse. Diskutiert wurde, ob die Felsenlandschaft eher am Gardasee oder in der Toskana zu finden sei. Ein Detail des Hintergrundes scheint nun aufgeklärt: Die Bogenbrücke, die rechts hinter der Schulter der Mona Lisa zu erkennen ist, wird von dem italienischen Historiker Silvano Vinceti als Romito-Brücke in Laterina in der toskanischen Provinz Arezzo identifiziert, wie Medien übereinstimmend berichten.
Leonardos Mona Lisa: Ort Laterina freut sich über neue Erkenntnisse zur Mona Lisa
Von dem Bauwerk über den Arno sind heute allerdings nur noch Reste als Ruine erhalten. Zur Zeit Leonardos wurde die Brücke aber häufig genutzt. Sie war eine Abkürzung zwischen den Städten Arezzo, Fiesole und Florenz. Vincenti beruft sich in seinen Erkenntnissen auf historische Dokumente und Drohnenaufnahmen. Besonders bei der (ursprünglichen) Anzahl der Bögen gebe es Übereinstimmungen.
Im kleinen Ort Laterina führte die Erkenntnis zu Aufregung. Man wolle nun versuchen, die Reste der Brücke bestmöglich zu erhalten, so die Bürgermeisterin. Man erhofft sich einen touristischen Aufschwung. Im nahegelegenen Buriano sei man dagegen eher verärgert: Bislang reklamierte man die hier gelegene Brücke als Vorbild für Leonardo. (cme)