Torte auf Mona LisaEin dadaistisches Gemälde für Greta Thunberg
Köln – Am Montag ging eine Nachricht um die Welt, die sich die Pariser Dadaisten nicht schöner hätten ausmalen können: Ein als alte Frau verkleideter junger Mann habe sich im Rollstuhl unter die Besucher des Louvre gemischt und der Mona Lisa eine Torte mitten ins Gesicht geworfen.
Marcel Duchamps klassischer Anschlag auf die weltberühmte Dame nimmt sich daneben geradezu brav aus; der hatte der Glücklichen zwar einen Schnurrbart ins aufreizend lächelnde Antlitz gemalt, aber eben nur auf einer Kopie und nicht auf dem Original.
Der abgeführte Attentäter rief noch irgendwas mit Klimakatastrophe
Die Sichtung des erstaunlich spärlichen Videomaterials dürfte im Dadaisten-Himmel freilich mit leichter Enttäuschung aufgenommen worden sein. Dort sieht man vor lauter Menschen und in die Luft gereckter Smartphones erst mal nichts und dann kurz jemanden, der die bruchsichere Glasscheibe vor der Mona Lisa von einer klebrig-sahnigen Substanz befreit. Auf den nächsten Bildern wird der Attentäter auch schon abgeführt und ruft noch irgendwas von Klimakatastrophe.
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Das Ganze macht insofern Sinn, als die Mona Lisa sicherlich eine Mitschuld daran trägt, dass jährlich Millionen Touristen nach Paris fliegen und dabei die Luft verpesten. Außerdem war die unbeschadet geblieben Dame schon für vieles eine unfreiwillige Werbefigur, angefangen bei den Dadaisten, die sich einerseits über den Heiligenstatus der Lächelnden lustig machten und andererseits ganz ernsthaft die Anbetung falscher Götter in den Kunstmuseen bekämpften.
Warum sollte die Mona Lisa also nicht als zweite Greta Thunberg herhalten, es dient ja schließlich einem guten Zweck? Immerhin war der klimaaktive Attentäter so freundlich, statt Superkleber nur Torte auf seiner Handfläche zu verteilen.