Wir sprechen mit Deutschlands bestem Comedy-Duo über ihre Prime-Video-Serie „Perfekt Verpasst“ und ihre lange gemeinsame Geschichte.
Neue SerieWie Anke Engelke und Bastian Pastewka nach 28 Jahren doch noch zueinander gefunden haben
Anke Engelke, Bastian Pastewka, in ihrer neuen Serie „Perfekt Verpasst“ spielen Sie zwei Menschen, Maria und Ralf, die perfekt zusammenpassen würden - wenn sie sich nur endlich begegnen würden. Sie arbeiten seit 28 Jahren immer wieder zusammen, aber im romantischen Kontext haben Sie sich vor der Kamera noch nie getroffen.
Anke Engelke: Wir haben damit immer gespielt. Als Wolfgang & Anneliese haben wir etwa so manchen romantischen Moment behauptet …
Bastian Pastewka: ... und zersägt.
Engelke: Es war schon einige Male kurz davor. Bei „Pastewka“ war ich die Meckerziege und Bastian der überforderte Fehlermacher. Beim Kinofilm „Gespensterjäger“ warst du ein Geist, da konnten wir auch nicht zusammenkommen. Und beim „Wixxer“ hatte ich andere Interessen. Ja, es ist wirklich das erste Mal, dass wir romantisch miteinander verbunden sind.
Pastewka: Anke, erinnerst Du Dich noch an den „Wochenshow“-Sketch „Geheimes Doppelleben“ von 1998? Wir spielen ein Ehepaar, das die ganze Zeit fremdgeht. Also Du hast einen anderen und ich habe eine andere, aber aus irgendwelchen logistischen Gründen haben wir diese Fremdgehpartner auch gespielt. In dem Sketch liegen wir die ganze Zeit nebeneinander, als irgendein Paar, meist in einem Bett oder auf einem Sofa. Und kurz bevor es sozusagen zur Vollendung eines Kusses kommt, klingelt bei einem von den beiden ein Pieper – und schon rennen wir wieder auseinander zum jeweils nächsten Date. Unterschieden werden wir nur durch seltsame Perücken, Brillen und Pullover, die vollkommen aus der Mode gekommen sind.
Anke Engelke und Bastian Pastewka sprechen über neue Serie „Perfekt Verpasst“
Engelke: Und irgendwelche albernen Akzente und Dialekte?
Pastewka: Nein, wir haben keinen Text, es ist visueller Humor, verbunden von der Off-Stimme von Tommy Jaud, der sagt: „Um diese Zeit weiß Renate noch nicht, dass ihr Mann Bernd die ganze Zeit auf sie wartet.“ Ich hatte diesen Uralt-Sketch vergessen und kürzlich wiedergesehen – und musste doch ein wenig schmunzeln.
Engelke: Bei der „Wochenshow“ habe ich nur mit Marco geküsst, mit Ingolf nicht und mit dir auch nicht.
Pastewka: Nee, das haben wir vermieden.
Es war keine Freundschaft auf den ersten Blick?
Engelke: Ich fand Basti so ein bisschen irritierend. Ich hatte vorher noch nie so einen Menschen getroffen, der so versiert und so informiert war in Sachen Komik. Der reiste wie ein Versicherungsvertreter mit einem Koffer voller Komik-Theorien an. Das hätte ich unsympathisch gefunden, wenn er nicht von Sekunde eins an alles so auf den Punkt umgesetzt hätte. Der hatte ein Timing! Ich brauchte ein bisschen, um den um Mut zu fassen und ihm zu sagen, ich glaube, wir zwei sollten ganz viel miteinander machen.
Pastewka: Anke und ich hatten unser erstes Date im August 96. Wir waren flott auf einer Wellenlänge, was so Humor, Absprachen, Timing angeht. Die Freundschaft kam erst danach. Das lag auch daran, dass es 40 „Wochenshow“-Ausgaben im Jahr gab. Wir haben Sketche unabhängig von unserem zentralen Nervensystem gedreht. Es hieß, wir drehen in einem Restaurant, und noch auf der Fahrt dahin war nicht klar, bist du die Kellnerin und ich der Gast oder andersherum. Es musste immer schnell weitergehen. Das geht nur mit Kolleg:innen wie eben Anke Engelke oder Ingolf Lück, Annette Frier, später Markus Profitlich, nach denen man sich die Finger lecken kann, weil die eben auch wissen: Television is too fast for life.
Jetzt also die erste romantische Komödie und zur Romcom gehört ja auch der sogenannte „meet cute“, die putzige erste Begegnung zwischen den Protagonisten. Sie zögern, die so weit wie möglich hinaus.
Engelke: Den „meet cute“-Moment gibt es ist ja auf dem Chaos-Pendel. Das defekte Kirmes-Fahrgeschäft, auf dem sie beide Händchen halten, ohne sich sehen zu können. Basti und ich saßen zwei Wochen lang von morgens bis abends zusammen und haben überlegt: Sind wir Geschwister, sind wir ein Ehepaar, sind wir Verbrecher, sind wir Astronaut:innen, arbeiten wir im Untergrund? Als dann klar war, dass es um zwei Leute geht, die füreinander bestimmt sind, sich aber nicht treffen, obwohl sie in einer Kleinstadt leben, haben wir uns Hilfe von außen geholt. Die BTF [Bilduntonfabrik, die Red.] ist die Produktionsfirma unseres Herzens, da hatten wir zwei Head-Autoren, Sebastian Colley und Claudius Pläging und noch zwei Autorinnen, Sintje Rosema und Fabienne Hurst. Die haben gesagt: Leute, die müssen ein „meet cute“ haben, das in der Vergangenheit liegt, von dem sie aber nichts wissen. Es sollte so ein versteckter „meet cute“ sein, bei dem die Zuschauenden sagen: Die haben sich berührt, die hatten doch beide einen magischen Moment. Sind die doof?
Pastewka: Wir haben erkannt, dass sich Hauptfiguren in so romantischen Geschichten immer am Anfang zufällig irgendwo begegnen und man ihnen dann beim ersten Date und der Verliebtheitsphase zugucken kann und wir dachten uns: Was wäre, wenn sich das perfekte Paar nicht kennt und nie begegnet?
Ralf ist Sportartikelhändler, Maria betreibt eine kleine Buchhandlung. Sie sind quasi zwei Singles im Einzelhandel.
Pastewka: Das ist auch ein guter Titel, „Zwei Singles im Einzelhandel“, das würde ich mir angucken.
Wenn wir noch in den 1980ern lebten, wo Serien Titel wie „Trio mit vier Fäusten“ hatten. Oder „Agentin mit Herz“.
Pastewka: „Agentin mit Herz“, das habe ich schon lange nicht mehr gehört!
Ihre Serie geht auch sehr zu Herzen. Ist es Ihnen schwergefallen, in manchen Szenen dem Affen den Zucker zu verweigern?
Engelke: So eine Set-Situation verbietet manchmal die Albernheit. Dann sind so viele Gewerke konzentriert und man kommt sich vor wie eine Arschgeige, wenn man so einen Arbeitstag nicht korrekt einschätzt. Da sind Leute, die sind vor uns da und die gehen auch später und die haben Familie und wollen noch was essen. Wenn wir gerade tierisch Spaß haben, geht das auf deren Kosten, dann ist Hochkonzentration gefordert, da ist kein Platz, weder für Zucker noch für Affen.
Und auch nicht für Improvisation?
Pastewka: Nur wenn eine Szene überhaupt nicht funktioniert, muss man überlegen: Passt auf, was haltet ihr davon, wenn wir den Mittelteil weglassen. Raus mit der Blume, wir legen keine schwülstige Musik darunter, wir spielen es ein bisschen uptempo und schon kriegt die Leichtigkeit eine Schwere, die spannender ist, als wenn alles nur so oberflächlich vor sich dahinplätschert. Aber das ist keine Improvisation, sondern Teil des Schauspielerberufs: Szenen in ihrer Unmittelbarkeit zu begreifen.
Engelke: Aber selbst, wenn wir uns an alle technischen Verabredungen halten, spielen wir ja nicht jeden Take gleich. Jeder Take atmet anders. Ich langweile ungern und habe Bock drauf, bei jedem Take etwas auszuprobieren und ein bisschen was zu verändern. Das ist so eine Art Mikro-Impro.
Haben sie neue Seiten aneinander kennengelernt durch das neue Genre?
Pastewka: Nein. Ich habe genau gewusst, dass Anke für ihre Maria etwas wählt, was sie optisch von Ihrer Privatperson unterscheidet. Ich meine zu wissen, wie sie sich Ihrer Rolle nähert und wie sie sie gestaltet. Aber obwohl ich sie schon 28 Jahre kenne, bin ich von Ankes Spiel und all ihren Figuren regelmäßig verblüfft. Sowohl ihre Sketchfiguren aus „Ladykracher“ als auch ihre Rolle zuletzt in „Deutsches Haus“ verblüffen mich. Ich weiß nicht, wie zur Hölle sie das macht und das ist toll.
Engelke: Das ist ganz lieb, danke. Aber wir müssen doch auch sagen, dass wir beide, trotz dieser langen Freundschaft, einander ständig überraschen. Weil wir beide so Knalltüten sind. Wir es lieben, Menschen zu beobachten, uns mit Macken auseinanderzusetzen, den eigenen und denen anderer Leute. Wir lieben Menschen, wir essen Alltag und wir essen Situationen, wir saugen das alles auf. Aber wir haben getrennte Leben und getrennten Alltag und was bei mir und Basti im Gepäck ist, unterscheidet sich fundamental voneinander.
Pastewka: Wir haben einen ähnlichen Blick auf die Dinge um uns herum. Wir freuen uns auf jede zufällige Begegnung im Rasthof Braunschweig oder sonst wo – und wenn die besonders gut ist, vergessen wir die auch zehn Jahre nicht. Ich darf ergänzen, dass Anke, was die Auswahl ihrer Projekte angeht, deutlich mutiger ist. „Last One Laughing“ wäre hier wieder das Beispiel, Anke war Teil der ersten Staffel. Als sie mir sagte, das Format wäre das Lustigste, was es gerade gibt, habe ich erst mal gesagt: Da sind andere Komiker dabei, da muss man improvisieren? Ein Wahnsinn, das werde ich auf gar keinen Fall machen. Dann hatten wir in der zweiten Staffel die lustigsten sechs Stunden überhaupt zusammen. In diesen Tagen läuft in der ARD ein Film namens „Mutter“. Anke spielt darin eine Frau, die mehrere verschiedene echte Mutterfiguren vereint, ihre Regisseurin hat ihr die Texte akustisch zugespielt. Anke musste sozusagen im Vollplaybackverfahren spielen und es so wirkungsvoll machen, als wären es ihre eigenen Stimmen. Hätte ich diese Anfrage bekommen, hätte ich die Polizei gerufen.
Engelke: Und andersrum: Für „Wer stiehlt mir die Show“ haben wir beide die Anfrage bekommen und Basti hat das gemacht und gesagt, da musst du mal schön hin, Freundin.
Pastewka: Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass ich so eine Show 90 Minuten stemmen kann, sagte Anke. Ich so: Ja, mhm, denk mal an Deinen Eurovision Song Contest 2011.
Engelke: Bastian hat es mir so plastisch ans Herz gelegt, dass ich nicht nein sagen konnte. Die Aufzeichnung der Show ist allein schon so ein Geschenk, weil Joko auch so ein feiner Gastgeber ist. Aber was diese Redaktion sich da ausdenkt, was diese überragende Band da veranstaltet! Wir können also sehr gut abschätzen, was der eine oder die andere als Nächstes machen könnten und uns Erfahrungsberichte geben.
Für „Perfekt verpasst“ konnten Sie sich genau aussuchen, wen sie da spielen wollen. Wie viel ist von Ihnen persönlich in ihre jeweiligen Figuren mit eingeflossen?
Engelke: Diese Frage haben wir uns gar nicht gestellt. Wir haben diese uns fremden Menschen gesehen und haben die gebaut. Und wenn es da irgendwelche Überschneidungen gibt, also wenn ich privat ein Bücherwurm bin und Maria einen Buchladen besitzt, dann ist das schön, aber wir arbeiten keine eigenen Erfahrungen in unsere Rollen ein. Sobald da eine Kamera ist, ist man in einem anderen Modus. Man ist nicht privat, das ist künstlich. Und diese Künstlichkeit des Drehens, die muss man dann wieder abbauen, damit es eine Natürlichkeit hat und man uns diese Figuren glaubt.
Pastewka: Selbst in der Serie „Pastewka“, die meinen Namen trug und wo ich eine alternative Version von mir selbst gespielt habe, hat es mir beim Drehen überhaupt nicht geholfen, dass ich privat zu Hause auch ein paar „Raumschiff Enterprise“-DVDs stehen habe. In der Sekunde, wo die Kamera läuft, und die Klappe fällt, musst du das Stück transportieren, wie man im Theater sagt, die Erzählung komplett machen: Was ist der Konflikt, wer weiß schon was? Das sind die Fragen, die sich stellen und nicht: Ich könnte eigentlich jemand anders sein. Anke und mich eint, dass wir uns immer der Rolle und vor allen Dingen der Maßgabe der Autoren und der Regie unterordnen.
Fällt Ihnen das denn immer leicht?
Pastewka: Ich spreche vorher mit den Autoren oder Autorinnen und frage: Was habt ihr euch dabei gedacht? Warum steht das da? Warum kommt der Mann rein, stellt seine Tasche ab und holt sich einen Tee? Ich bin da ein bisschen ein „pain in the ass“, weil ich herausfinden will, was die Vision des Autors sein könnte. Wenn er mir dann sagt, das habe ich geschrieben, um der Figur einen kurzen Moment zu geben, der nicht mit Dialog und Bedeutung aufgeladen ist, dann muss der Schauspieler Pastewka sich fragen: Wie finde ich eine Übersetzung für diese Idee?
Für den Zuschauer sind es oft genau solche Momente, die entscheiden, wie man sich zu einer Figur verhält.
Pastewka: So ist es und so ist es auch bei „Perfekt verpasst“, in dieser Mischung von romantischer Komödie mit kleinen humoristischen Kapriolen, hin und wieder mal Slapstick. Ich bin jedes Mal gespannt, ob Maria es diesmal schafft, mit ihrem Fahrrad um Ralf geparktes Auto herumzukommen oder wieder stürzt. Das sind kleine Running-Gag-Momente, die zu dem Genre Comedy dazu gehören. Zugleich nehmen wir uns aber heraus, unsere Figuren so mehrdimensional zu zeichnen, dass das Publikum das Gefühl hat, die gibt es wirklich.
Ihre Geschichte würde logischerweise nicht in einer Großstadt funktionieren. Aber warum ausgerechnet Marburg?
Engelke: Das stand früh fest. Ich kannte Marburg nicht, aber Basti mag diese Stadt, und er hat mir das schlüssig erklärt, warum es sinnvoll ist, die Geschichte in Marburg zu verorten. Es ist pittoresk wegen der schönen Altstadt. Interessant wegen der Oberstadt und der Unterstadt. Dann habe ich mir Marburg angeguckt und konnte das nur bestätigen.
Pastewka: Und Marburg hat uns mit offenen Armen empfangen. Es ist ja nicht ohne, dass da ein 60-Mann-Team mit Kostüm, Maske, Requisite, großen Wohnwagen, Catering, Regie die Innenstadt für eine Woche blockiert. Speziell, diese kleine Kirmes an der Elisabethkirche aufzubauen, das war ein großer logistischer Aufwand und die Stadt hat uns das von Anfang bis Ende so was von leicht gemacht, dass dieser Spirit sich mit Sicherheit auch in die Serie übertragen hat.
Da freut man sich über Dreharbeiten sicher sehr viel mehr als in Köln?
Engelke: In Köln war es vor allem zu „Wochenshow“-Zeiten extrem, da war die Wut der Anwohner:innen groß, wenn man ihnen die Parkplätze wegnahm. Wir sind dann recht bald nach Leverkusen umgezogen, da war man noch nicht so genervt. Aber es ist in Köln bis heute so, dass man eher beschimpft wird, wenn man da dreht.
Pastewka: Auch wenn man nicht dreht. In Köln stehen sich halt permanent alle im Weg, Autos, Fahrräder, Fußgänger. Es ist eine verkehrstechnisch dermaßen traurig verplante Stadt, dass man froh sein kann, dass der Menschenschlag dort stimmt. Rein optisch und logistisch bietet diese Stadt erst mal nicht viel.
Das deutsche Fernsehen zeigt entweder die Großstadt, mit ihren verschiedenen Subszenen, oder flüchtet sich in eine imaginäre Dorfidylle. Aber eigentlich ist Deutschland doch so wie seine Kleinstädte, oder?
Engelke: Weil man da nicht den Eindruck dieser Blasensituation hat. Für uns war Marburg perfekt. Für die Kirmes haben die uns einfach die Straßen für eine Woche gesperrt. Als ich einen halben freien Tag hatte, wollte ich mir die Umgebung mit dem Bus angucken und stand selbst im Stau. Aber im Bus haben die Leute nicht mit Wut gesagt: Da drehen irgendwelche Heiopeis aus Köln. Sondern: „Da wird doch gedreht! Die Leute vom Film sind da!“ Das war so entzückend.
Dazu haben Sie ein tolles Ensemble zusammengestellt und über deren Rollen und deren Alltag entsteht eine Art Wimmelbild der Stadt. Es fühlt sich an, als wäre man selbst da gewesen.
Engelke: Wir hatten so eine Magnettafel mit Wunschlisten, da stand dann etwa, dass wir Edin Hasanovic für die Rolle des Hundetrainers Hakan wollten. Wir haben alle unsere Wünsche erfüllen können. Das sind alles 1A-Leute. Basti und ich neigen dazu, uns selbst gar nicht so spitze zu finden, was das Spielerische angeht. Wenn wir dann mit so Hochkalibern spielen wie Michael Wittenborn, der in Hamburg jeden Abend im Theater abliefert, wenn der auch noch Spaß hat, die Bücher und seine Rolle genial findet, dann werden wir wahnsinnig demütig. Schön, wenn es dann auch noch aufgeht und Sie uns dieses Universum, diesen Kosmos Marburg glauben.
Nun wohnen weder Sie beide noch die Autoren in Marburg und auch nicht in einer vergleichbaren Kleinstadt. Mussten Sie da viel recherchieren, oder kann man sich da einfach einfühlen?
Engelke: Also alle haben totale Freude daran entwickelt, zu recherchieren. Das hat schon etwas von journalistischem Arbeiten. Da komme ich ursprünglich her und ich gehe auch sonst an Rollen ran, indem ich einen Abgleich mit der Realität mache. Ich glaube, Basti, du hast auch eine große Freude daran, etwas so realistisch darzustellen, dass du dich dann innerhalb dieses geschützten Raumes austoben kannst.
Pastewka: Nur das muss es sein. Man muss den Sockel mitbringen, muss wissen, wie die eigene Figur funktioniert. Das wissen die anderen Schauspielerinnen und Schauspieler auch, und je klarer sie ihre Figuren zeichnen, desto glaubhafter wird das Gesamtbild, ob die Serie jetzt in Marburg spielt oder auf dem Mond. Aber dadurch, dass wir Marburg als pittoreske Kleinstadt früh ausgewählt haben, wussten wir auch, wir sind so eine Art Sommerserie. Je klarer uns das in der Vorbereitung wurde und je angenehmer die Stadt Marburg das zugelassen hat, desto mehr konnte unsere Serie steigen.
Wir wollen nicht spoilern, aber eventuell kann es ja sein, dass sich Maria und Ralf am Ende begegnen. Haben Sie schon darüber nachgedacht, ob man deren Leben in einer zweiten Staffel weitererzählen könnte?
Pastewka: Unsere Serie ist in sich geschlossen, wir haben keinen Cliffhanger am Ende eingebaut.
Engelke: Man fragt sich natürlich schon, wenn sie denn zusammenkommen würden, würden sie überhaupt zusammenpassen? Da gibt es viele Möglichkeiten, aber die Frage stellen Sie besser Amazon Prime ...
Pastewka: ... wir haben dort noch nichts zu sagen.
Die Serie „Perfekt Verpasst“, acht Folgen à 30 Minuten, ist ab dem 15. August auf Prime Video zu sehen