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Neustart an der ComediaEine Bühne für alle jungen Kölner

Lesezeit 2 Minuten

Szene aus der Tanz-Produktion „mutig mutig“

  1. Der Plan, das Comedia Theater zu einem Zentrum der Kultur für Junges Publikum auszubauen, existiert seit Jahrzehnten.
  2. Jetzt ist es endlich soweit: Stadt und Land haben ihre Förderung der Kölner Bühne jeweils fast verdoppelt.
  3. Wir stellen die großen Pläne des Hauses an der Vondelstraße vor.

Köln – „Theater ist eine Demokratieschule“, sagt Klaus Kaiser, Parlamentarischer Staatssekretär im NRW-Ministerium für Kultur und Wissenschaft. Weshalb das Land seine Förderung der Kölner Comedia guten Gewissens als Investition in die Zukunft verbuchen kann. Die jährliche Fördersumme hat sich mit gut 500 000 Euro fast verdoppelt. Ebenso die Zuschüsse der Stadt Köln, die sich auf insgesamt 920 000 Euro erhöhten. Mit mehr als 1,4 Millionen Euro ist die Comedia nun die mit Abstand höchst subventionierte freie Bühne Kölns.

Weshalb das Theater nun mit Fug und Recht als „Zentrum der Kultur für Junges Publikum“ neu starten darf. Denn das Geld von Stadt und Land kommt mehr oder weniger direkt bei den Kindern und Jugendlichen Kölns an. Das Angebot für Erwachsene im Kabarett- und Kursbereich, mit dem sich das Haus an der Vondelstraße bislang querfinanziert hat, wird künftig stark reduziert.

Umso größer und vielfältiger fällt das Kulturprogramm für Kinder und Jugendliche aus (für eine ausschließliche Nutzung als Kulturhaus für Junge reichen die Fördermittel freilich noch nicht).

Lange gehegter Wunsch

Ein toller Tag sei das, freute sich Kölns Kulturdezernentin Susanne Laugwitz-Aulbach, an dem ein lange gehegter Wunsch des Theaters endlich in Erfüllung gehe. Wie lange, das ergänzte Jutta M. Staerk, die künstlerische Leiterin: 38 Jahre Vorlauf habe der Plan eines Kulturzentrums für junges Publikum gehabt. 1982 hatte Klaus Schweizer das Comedia Theater in einem ehemaligen Supermarkt in der Löwengasse gegründet.

Zu den viel gerühmten Eigenproduktionen der Comedia kommen künftig noch Tanz für Kinder und Junges Musiktheater dazu. Es gibt internationale Kooperationen, mit Gruppen in Belgien, Polen, Frankreich, Finnland und Chile – und auch nähere Zusammenarbeiten, in der am kommenden Samstag anlaufenden Spielzeit etwa mit dem Echtzeit-Theater aus Münster und der Kölner performing:group.

Neues Theaterlabor

Neu ist auch das von der Imhof Stiftung unterstützte Theaterlabor, mit dem die Comedia ihre Mitmach-Projekte intensiviert, von Schulpartnerschaften, den Spielplan begleitenden Projekten und mehreren Laien-Kollektiven von insgesamt rund 100 jungen Menschen im Alter zwischen sechs und 22 Jahren, darunter ist auch eine Gruppe, in der vorwiegend Kinder und Jugendliche mit Down-Syndrom spielen.

Die Kollektive bekommen im September sogar ihr eigenes Theaterfestival: „Bohei!“. Im Oktober folgt das Kinder- und Jugendtheater-Festival Spielarten, das die Comedia alljährlich in ganz NRW ausrichtet. Kommenden Mai findet dann das 37. Westwind-Festival für junges Publikum in Köln statt, es ist das dritte Mal in ihrer 38-jährigen Geschichte, dass die Comedia hier Gastgeber sein darf.

Das ganze Spielzeit-Programm ist auf der neu gestalteten Seite der Comedia zu finden: www.comedia-koeln.de