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So wird der Polizeiruf 110MDR gedenkt zwei verstorbenen Schauspielern

Lesezeit 2 Minuten
Der Regisseur trägt ein Headset und eine Mütze. Er zeigt auf etwas außerhalb des Bildes. Claudia Michelsen und Pablo Grant schauen in die Richtung. Im Hintergrund ein Krankenwagen und ein Wald.

Regisseur Umut Dag mit seinen Darstellern Claudia Michelsen (Rolle: Doreen Brasch) und dem verstorbenen Pablo Grant

Im neuesten Polizeiruf 110 tauchen zwei Schauspieler auf, die mittlerweile verstorben sind.

Es ist nicht weiter ungewöhnlich, dass ein Film ein halbes Jahr nach Abschluss der Dreharbeiten veröffentlicht wird. Gedreht wurde der Polizeiruf, der am Sonntag ausgestrahlt wird, vom 29. August bis zum 27. September 2023. Ungewöhnlich ist aber, dass damit im neuesten Sonntagskrimi gleich zwei Schauspieler zu sehen sein werden, die mittlerweile verstorben sind.

Polizeiruf 110 gedenkt an Pablo Grant und Hendrik Arnst

Hendrik Arnst, der im Fall den Bewohner eines Pflegeheims spielt, verstarb am 2. Januar 2024 nach kurzer schwerer Krankheit mit 73 Jahren. Und Pablo Grant, der Kriminalobermeister Günther Márquez spielt, starb wegen einer Thrombose mit gerade einmal 26 Jahren.

Doch worum geht es im Fall? Eine Influencerin, Aalisha Mansour (Hannah Gharib) stürzt vom Dach einer Shopping-Mall zu Tode. Da sie zuvor im Netz von Trollen angefeindet wurde, steht die Frage im Raum, ob es sich um einen Suizid handeln könnte oder gar einer ihrer Follower die Tat begangen haben könnte. Auch ihr Bruder Mahdi Mansour (Mo Issa) hinterließ ihr drohende Kommentare im Profil, weil sie ihm zu freizügig angezogen war. Und nach der Aussage einer Freundin soll er sie sogar geschlagen haben.

So wird der Polizeiruf „Unsterblich“

Der Krimi am Sonntag weiß durchaus Stimmung zu erzeugen. Schon zum Einstieg arbeitet der Fall mit einer kreativen Bildsprache, die sich als Leitmotiv durch den Fall zieht. Passend zum Thema Social Media geht es darum, wie der Wunsch, gesehen zu werden, in eine Obsession umschlagen kann.

Spannend sind auch die Anknüpfungspunkte an die letzte Folge. Da wäre Kriminalrat Uwe Lemp (Felix Vörtler) beinahe gestorben. Eigentlich hat er nur ein paar Auftritte und ist nicht an der Ermittlung beteiligt. Aber stimmungsmäßig knüpfen die Szenen, in denen er mit seinem Gehstock durch die Gegend läuft und über das Leben nachdenkt, gut an die zentralen Themen der Folge an.

Bedauerlich ist, dass die größte Überraschung eigentlich zur Mitte der Folge hin enthüllt ist und die Richtung damit allzu früh klar ist. Es ist auch etwas unglücklich, dass die Figur der Influencerin entlang von Klischees erzählt wird. Die soliden schauspielerischen Leistungen und filmischen Elemente machen den Polizeiruf „Unsterblich“ aber zu einem sehenswerten Sonntagskrimi.