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Wohin mit dem Studio für Elektronische Musik?Stadt sucht nach Alternativen zu zamus 2.0

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Karlheinz Stockhausen sitzt während einer Probe zu seinem Stück „Michaels Heimkehr“ an einem Schaltpult.

Der Komponist Karlheinz Stockhausen war eine zentrale Figur im Kölner Studio für Elektronische Musik.

Im Jahr 2000 schloss das legendäre Studio für Elektronische Musik des WDR. Eigentlich wollte die Stadt es im Zentrum für Alte Musik (zamus) als „lebendiges Museum“ wiedereröffnen, doch es gibt Probleme.

Der Schließung des legendären Studios für Elektronische Musik des WDR Köln im Jahr 2000 folgten während zwanzig Jahren viele vergebliche Anläufe, die weltweit berühmte Einrichtung wieder der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Geprüft wurden Wiederaufbaumöglichkeiten im Museum für Angewandte Kunst Köln, der Hochschule für Musik und Tanz Köln, im Haus Mödrath bei Kerpen und im historischen Sendergebäude der Westdeutschen Rundfunk AG (WERAG) von 1927 in Köln-Raderberg.

Anfang 2022 beschloss der Rat der Stadt Köln endlich den Wiederaufbau als „lebendiges Museum“ mit Unterstützung von WDR und Land NRW im Rahmen des von der Kölner Gesellschaft für Alte Musik betriebenen Zentrum für Alte Musik (zamus) auf dem Heliosgelände in Köln-Ehrenfeld.

Wiederaufbau des Studios für Elektronische Musik verzögert sich

Auf 250 Quadratmetern sind hier verschiedene historische Geräteparcours geplant sowie ein achtkanaliger Abhörraum, Werkstatt, Dokumentations-, Personal-, Arbeits- und Demonstrationsräume. Inzwischen hat die Stadt die Studio-Bestände auch in ihr Eigentum überführt und die Mietkosten für deren momentane Einlagerung in einem Kellerraum in Köln-Ossendorf übernommen.

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Schon im Juli 2022 hätte mit einer ersten Phase des Aus- und Umbaus der Immobilie beginnen sollen. Die Gesamtfertigstellung war für März 2025 avisiert. Doch getan hat sich seitdem überhaupt nichts. Denn über die geplante Erweiterung zum zamus 2.0 samt Integration des Studios existiert noch kein gültiger Vertragsabschluss mit dem Besitzer des Gländeds und Investor Paul Bauwens-Adenauer.

Grund der Verzögerung sind die vom Grundstückseigentümer direkt nach dem russischen Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 höher kalkulierte Investitions- und Mietkosten. Auf Anfrage des Kölner Stadt-Anzeigers gab das Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Köln jetzt bekannt, die Stadt prüfe parallel zu den noch laufenden Verhandlungen erneut alternative Standorte.