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Habeck bei „Maischberger“„Es wird Zumutungen für die deutsche Bevölkerung geben“

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Robert Habeck war am Dienstag zu Gast bei Sandra Maischberger.

Noch nie in seiner Amtszeit als Wirtschaftsminister stand Robert Habeck so sehr unter Druck wie jetzt. Am Dienstagabend nutzte der Grünen-Politiker einen Auftritt bei „Maischberger“, um seine Energiepolitik und insbesondere seine Pläne, im Winter zwei Atomkraftwerke als Notfallreserve am Netz zu lassen, zu verteidigen. In der ARD-Talkshow kündigt er außerdem weitere Hilfen für mittelständische Unternehmen an.

Die Ausgangslage für Robert am Dienstagabend in der Talkshow bei Sandra Maischberger war keine leichte: Angetreten, um klimafreundliche Wirtschaftspolitik im Land zu gestalten, muss Habeck aktuell die größte Energiekrise seit dem Zweiten Weltkrieg in der Bundesrepublik managen.

An Themen mangelte es in der Talkshow nicht. Zu Beginn des Gesprächs weist Habeck auf Erfolge in der Krise hin. Als solchen führt er unter anderem gefüllte Gasspeicher trotz ausbleibender Lieferungen aus Russland ins Feld.

Robert Habeck bei Sandra Maischberger: „Es wird ein harter Winter“

Illusionen macht er den Zuschauerinnen und Zuschauern aber nicht. „Es wird ein harter Winter, es wird ohne Frage politisch anspruchsvoll werden. Es wird Zumutungen geben, mindestens preisliche für die deutsche Bevölkerung“, so der 53-Jährige. Wenn der Verbrauch 20 Prozent unter den Durchschnitt falle, sei der Winter zu überstehen, danach werde es „leichter“, so Habeck.

Im Verlauf der Sendung gerät Robert Habeck dann immer mehr in den Verteidigungsmodus – und ist bemüht seine Energiepolitik zu rechtfertigen. „Wir mussten innerhalb von Monaten das reparieren, was davor als große Abhängigkeit politisch gewollt aufgebaut wurde“, begründet er die Tatsache, dass fossile Kraftwerke wieder stärker eingebunden würden.

Habeck möchte Bürgerinnen und Bürger nicht bevormunden

Angesprochen auf seine von Kritikern angeprangerten „Duschtipps“ relativiert Habeck. Das sei „keine Bevormundung“, es gäbe aber „Sparhinweise, die leuchten die blinden Flecke aus, die wir im Alltag haben.“

Eine Lücke bei der Stromstabilität könne nur durch ein Maßnahmenbündel gestopft werden, erläutert Habeck im weiteren Verlauf des Gesprächs mit der Talkmasterin. Dazu könnten die Eindämmung unnötiger Energieverbräuche und die Zuschaltung neuer Energiequellen gehören.

Seine Pläne, ab dem nächsten Jahr zwei Atomkraftwerke als Notfallreserve laufen zu lassen, verteidigt Habeck. Die Entscheidung sei gut abgewogen getroffen worden, dennoch bleibe für ihn Atomkraft eine „Hochrisikotechnologie“. Dass führende Politiker anderer Parteien das anders kommunizieren, stört Habeck offenbar.

Seitenhieb auf Markus Söder

„Die Leichtfertigkeit oder auch die Wankelmütigkeit, die bei einigen bei der Haltung zur Atomkraft zu beobachten ist, finde ich irritierend.“ Maischberger will wissen, wen er damit meint. Schnell wird klar, dass Habeck CSU-Chef Markus Söder dabei im Kopf hat. „Wir müssen am Energiesystem etwas ändern, und daran arbeiten wir.“ Hier gehe es aber um Atomkraftwerke, „und Atomkraftwerke sind kein Spielzeug“, so der Minister.

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Zum Ende der Sendung geht es dann um den deutschen Mittelstand. Ob Habeck den im Stich lasse, will die Moderatorin wissen, und ob er mit einer Insolvenzwelle am Ende des Winters rechne. Es werde nicht automatisch eine Insolvenzwelle geben, sagt Habeck, nachdem Maischberger mehrmals nachhakt. „Aber es kann sein, dass Bäckereien oder Handwerksbetriebe dieses Jahr die wirtschaftliche Betätigung einstellen müssen. Das ist eine Gefahr, und der müssen wir begegnen.“

Man arbeite auch für die mittelständischen Betriebe „mit Hochdruck“ an einer Lösung, „wie beim Stresstest...“, so Habeck, der die Sendung kurz darauf überstanden hat.