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Roger Waters in KölnSynagogen-Gemeinde kritisiert Lanxess-Arena

Lesezeit 2 Minuten
Roger Waters, Mitbegründer der Rockgruppe Pink Floyd, steht mit ausgebreiteten Armen auf einer Konzertbühne

Roger Waters, Mitbegründer der Rockgruppe Pink Floyd, während eines Konzerts in Los Angeles

Im Mai 2023 soll Roger Waters in der Kölner Lanxess-Arena auftreten. Die Kölner Synagogen-Gemeinde wirft der Geschäftsführung der Arena vor, sie würde den Umsatz über alles stellen.

Die Diskussion um den geplanten Kölner Auftritt des umstrittenen Musikers Roger Waters zieht immer weitere Kreise. Nach der Kölnischen Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit hat nun auch die Kölner Synagogen-Gemeinde in einem Offenen Brief an den Geschäftsführer der Lanxess-Arena, Stefan Löcher, die Absage des Konzerts gefordert. Zuvor hatten bereits die Deutsch-Israelische Gesellschaft Köln und das Bündnis gegen Antisemitismus Köln dazu aufgerufen, Waters nicht in Köln auftreten zu lassen.

„Als verantwortlicher Geschäftsführer sind Sie bereits verschiedentlich darauf aufmerksam gemacht worden, wes Geistes Kind Waters ist“, schreibt der Vorstand der Kölner Synagogen-Gemeinde. „Sie wurden eindeutig und detailliert auf seine antisemitische Einstellung hingewiesen.“ Die Unterzeichner werfen Löcher vor, er unterlaufe mit seiner Weigerung, das Konzert abzusagen, die Bemühungen von Politik und Gesellschaft, Extremismus und Demokratiefeindlichkeit einzudämmen. Der Umsatz könne nicht alle Mittel heiligen.

Waters unterstützt seit Jahren die BDS-Bewegung

In einer Reaktion auf den Offenen Brief der Kölnischen Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit hatte Löcher geschrieben, dass die Lanxess-Arena als Hallenbetreiber keinen Einfluss auf die Buchungen der Künstler habe, auch wenn man selbst die Äußerungen Waters' „sehr problematisch“ finde. Vertragspartner sei der örtliche Veranstalter, die Prüfung des Vertrages durch eine Anwaltskanzlei habe ergeben, dass es derzeit keine rechtliche Basis für eine außerordentliche Kündigung des Mietverhältnisses gebe.

Der örtliche Veranstalter von Waters, FKP Scorpio, wiederum hatte sich darauf berufen, dass der Vertrag unterzeichnet worden sei, „bevor der Künstler Aussagen getätigt hat oder wir Kenntnis über einzelne Statements hatten, die wir selbst problematisch finden und keinesfalls unsere eigenen Ansichten widerspiegeln“. Eine Rechtfertigung, die nicht nur den Vorstand des Synagogen-Verbands verwundert. Schließlich ist Roger Waters‘ Engagement für die gegen die israelische Palästinapolitik gerichtete und in Teilen offen antisemitische BDS-Bewegung seit Jahren bekannt.