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Roger Waters in Lanxess-ArenaJüdische Vereine fordern Absage des Kölner Konzerts

Lesezeit 2 Minuten
Roger Waters steht im schwarzen T-Shirt auf einer Konzertbühne.

Verschiedene Organisationen fordern die Absage des Kölner Konzerts von Roger Waters

Am 9. Mai 2023 soll Roger Waters in der Lanxess-Arena auftreten. Jetzt fordert die Kölnische Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit von der Kölner Veranstaltungshalle die Absage des Konzerts.

Die Kölnische Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit hat den Geschäftsführer der Lanxess-Arena, Stefan Löcher, in einem offenen Brief dazu aufgefordert, das für den 9. Mai 2023 in der Arena geplante Konzert von Roger Waters abzusagen.

Der ehemalige Pink-Floyd-Bassist nutze seine Medienpräsenz und seine Bühnenauftritte dafür, „seine kruden und judenfeindlichen Verschwörungstheorien unter die Leute zu bringen“. Zuvor hatten bereits die Deutsch-Israelische Gesellschaft Köln und das Bündnis gegen Antisemitismus Köln zur Konzertabsage aufgerufen.

Seit vielen Jahren, schreibt der Vorsitzende der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit, Jürgen Wilhelm, im aktuellen Brief, sei Waters aktiver Unterstützer der Israel-Boykottbewegung BDS: „So fiel er durch besonders martialische Auftritte und Hetze gegen Juden und Israel bei seinen Konzertauftritten auf, indem er z. B. ein mit einem Davidstern markiertes Schwein auf die Bühne projizieren ließ und dieses dann symbolisch mit dem Imitat eines Maschinengewehrs 'abschoss'."

Als Reaktion macht Stefan Löcher darauf aufmerksam, dass die Lanxess-Arena als Hallenbetreiber keinen Einfluss auf das Booking der Künstler:innen, oder eine direkte Kommunikation mit diesen habe, auch wenn man selbst die Äußerungen Waters „sehr problematisch“ finde. Vertragspartner sei der örtliche Veranstalter, die Prüfung des Vertrages durch eine Anwaltskanzlei habe ergeben, dass es derzeit keine rechtliche Basis für eine außerordentliche Kündigung des Mietverhältnisses gebe.

Auch FKP Scorpio, örtlicher Veranstalter von Waters, beruft sich auf seine Verpflichtungen: Der Vertrag sei unterzeichnet worden, „bevor der Künstler Aussagen getätigt hat oder wir Kenntnis über einzelne Statements hatten, die wir selbst problematisch finden und keinesfalls unsere eigenen Ansichten widerspiegeln.“ Man stehe in engem Dialog mit Waters’ Management, „das über den berechtigten Diskurs informiert ist und unsere eigenen Ansichten kennt. Dazu zählt unter anderem, dass wir die BDS sowie den schrecklichen Angriffskrieg Russlands klar verurteilen.“

In einem Schreiben an die Frau des ukrainischen Präsidenten Olena Selenska hatte Roger Waters die Nato für den russischen Angriffskrieg verantwortlich gemacht und ein Ende der westlichen Waffenlieferungen gefordert. Nach der darauffolgenden Empörung sagte Waters zwei Konzerte in Polen ab.