Nach der Playoff-Schlacht gegen Bremerhaven, die der KEC am Freitag mit einem umjubelten Heimsieg beendete, wartet im Halbfinale das beste Team der DEL-Hauptrunde auf die Haie.
Playoff-HalbfinaleGegen Ingolstadt wird es noch schwerer für die Kölner Haie

Gregor MacLeod (links) und Moritz Müller bejubeln den Ausgleichstreffer zum 1:1 durch Tim Wohlgemuth.
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Wer am Freitag in der Lanxess-Arena dabei war, als die Haie durch ein 3:1 gegen Bremerhaven ins Playoff-Halbfinale der DEL einzogen, spürte am Wochenende eventuell noch Nachwirkungen. Zum Beispiel Ohrenrauschen, verursacht durch den enormen Lärmpegel, der in der mit 18.424 Zuschauern fast ausverkauften Deutzer Halle entstanden war. Besonders laut war es im letzten Drittel, in dem der KEC aus einem 0:1 durch Treffer von Tim Wohlgemuth und zweimal Alexandre Grenier das 3:1 machte.
Und dann waren da diese Bilder der stürmisch jubelnden Haie-Profis – oder die Szene des auf dem Eis Rad schlagenden Torhüters Julius Hudacek. Eigentlich verbietet es der Playoff-Kodex den Eishockeyspielern, vorzeitig, also vor dem Titelgewinn, zu feiern – diesmal war eine kleine Ausnahme erlaubt. Denn in dieser Viertelfinal-Serie gegen Fischtown, die der KEC mit 4:2 für sich entschied, hatten die Haie-Profis so großartig gespielt wie lange nicht mehr. Gegen einen ebenfalls grandiosen Gegner, der es nach der 3:0-Führung in der Serie noch so spannend gemacht hatte.
KEC-Kapitän Moritz Müller: „brutal hart umkämpfte Serie“
„Es war eine brutal hart umkämpfte Serie, körperlich, mental hat sie uns wirklich ans Limit gebracht“, resümierte KEC-Kapitän Moritz Müller. „Beide Mannschaften haben sich wirklich nichts geschenkt. Es war ein Geduldsspiel.“ Torschütze Wohlgemuth meinte: „Ich denke, heute haben wir, vor allem im letzten Drittel, unser bestes Eishockey gespielt und an uns geglaubt. Beide Mannschaften sind das dritte Drittel ebenbürtig angegangen. Es war völlig ausgeglichen und hätte so oder so ausgehen können.“ Ähnlich sah es Bremerhavens Trainer, der Ex-Hai Alexander Sulzer: „Es war auf Messers Schneide, es tut mir sehr leid für meine Jungs.“ Und: „Ich möchte den Kölner Haien zum Einzug ins Halbfinale gratulieren, sie waren ein sehr starker Gegner, und wir wünschen ihnen alles Gute.“
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Am Wochenende hatten die Kölner Profis frei, ab Montag bereiten sie sich auf das Halbfinale gegen den ERC Ingolstadt vor, das am Mittwoch um 19.30 Uhr in Oberbayern beginnt. Und natürlich wissen sie alle, dass das „Best of 7“-Duell mit dem Gewinner der DEL-Hauptrunde noch schwieriger wird. Der ERC, der das Viertelfinale gegen Nürnberg am Freitag mit einem 6:0 bei den Ice Tigers zum 4:2 in der Serie beendete, ist eine rundum stark besetzte Mannschaft. Sie spielt sehr schnell und ist jederzeit imstande, nach Fehlern des Gegners auf Angriff umzuschalten. In der Hauptrunde kassierten die oberbayerischen Panther nur drei Heimniederlagen in der regulären Spielzeit, eine davon gegen den KEC, der dort am 31. Januar mit 4:1 gewann. Zu Hause verlor der KEC mit 2:3 nach Penaltyschießen und 2:5 gegen Ingolstadt; das zweite Auswärtsspiel ging mit 4:5 verloren. In der vergangenen Saison trafen die beiden Klubs in den Pre-Playoffs aufeinander, in denen sich Ingolstadt mit 2:1 Siegen durchsetzte.
Zu erwarten ist diesmal auch ein Trainerduell auf hohem Niveau, denn es treffen zwei erfahrene Männer aufeinander. Auf Seiten der Haie steht der finnische Coach Kari Jalonen (65), auf der anderen Seite der 53-jährige Kanadier Mark French, der seit drei Jahren in der oberbayerischen Stadt an der Donau wirkt. Gerade ist er zum zweiten Mal nach 2023 als DEL-Trainer des Jahres ausgezeichnet worden. Der stets freundliche Coach war früher unter anderem in der nordamerikanischen AHL und in der russischen KHL tätig. In der DEL hat er sich den Ruf eines Taktikfuchses verdient, der Gegner durch gewiefte Umstellungen in den Spielen regelmäßig austrickst.
Zudem spielt der DEL-Verteidiger des Jahres für Ingolstadt: der 27-jährige Kanadier Alex Breton. Bester ERC-Torschütze in den Playoffs ist bisher Nationalspieler Wojciech Stachowiak mit fünf Treffern; damit liegt er ein Tor hinter dem führenden Haie-Angreifer Grenier. Im Vergleich der Torhüter befindet sich der Kölner Hudacek mit einer Fangquote von 94,12 Prozent zurzeit ein gutes Stück vor Christian Heljanko, dem Finnen im Ingolstädter Tor, der auf 90,48 Prozent kommt.
Das erste Halbfinal-Spiel in Ingolstadt in der Lanxess-Arena findet am kommenden Freitag (19.30 Uhr) statt. Der Vorverkauf läuft so gut, dass die Lanxess-Arena wohl ausverkauft sein wird. Es könnte also wieder laut werden.