AboAbonnieren

„Zehn Stunden Waterboarding“Schauspielerin leidet heute noch wegen Folter-Szene in „Game of Thrones“

Lesezeit 3 Minuten
Hannah Waddingham spielte in Game of Thrones die Rolle einer Geistlichen.

Hannah Waddingham spielte in Game of Thrones die Rolle einer Geistlichen.

Hannah Waddingham sagt, die Qualen beim Dreh hätten chronische Klaustrophobie ausgelöst. Sie berichtet vom „schlimmsten Tag“ ihres Lebens.

Game of Thrones zog Millionen Fans weltweit gebannt vor den Fernseher, kommerziell brach die US-amerikanische Fantasy-Fernsehserie Rekorde, die Kritik überschlug sich mit Lob – viele Jahre nach dem Ende der Produktion stellt sich allerdings die Frage, zu welchem Preis die Macher diese großen Erfolge einfuhren.

Viele Darstellerinnen und Darsteller, die für Game of Thrones vor der Kamera standen, haben in der jüngeren Vergangenheit schwere Vorwürfe an den Arbeitsbedingungen während der Dreharbeiten geäußert. Mit Hannah Waddingham hat sich nun ein weiteres Mitglied des Casts zu ihnen gesellt.

Hannah Waddingham über Game of Thrones: Folter-Szene war Qual

Die Schauspielerin hat in der Late Show mit Stephen Colbert scharfe Kritik an der Produktion geäußert und behauptet sogar, dadurch krank geworden zu sein. Waddingham spielte die Rolle der Geistlichen Septa Unella in zwei Staffeln der Erfolgsserie. Ein Drehtag sei für sie besonders schlimm gewesen, schildert sie. Gemeint ist eine Szene aus dem Ende von Staffel sechs, in der Unella gefangen genommen und gefoltert wird. Für die Schauspielerin offenbar eine reale Qual.

So hätte sie „zehn Stunden lang Waterboarding“ ertragen musste. „Ich bin mit all diesen Lederriemen an einen Tisch gefesselt“, erzählte sie Colbert von der Szene, in der Cersei sie fesselt und ihr wiederholt Wein ins Gesicht schüttet.

Game of Thrones: Hannah Waddingham schildert Folter-Szene

„Ich konnte meinen Kopf nicht heben, weil es zu offensichtlich gewesen wäre, dass er lose war. Ich hatte Traubensaft in meinen Haaren, so dass sie lila wurden, ich konnte nicht sprechen, weil er seine Hand auf meinem Mund hatte, während ich schrie, und ich hatte überall Riemenspuren, als ob ich angegriffen worden wäre.“ In einem Video-Interview vor einigen Jahren soll sie die Szene laut Guardian als den „schlimmsten Tag in meinem Leben“ bezeichnet haben.

Der Drehtag habe „chronische Klaustrophobie“ bei ihr ausgelöst. In einem Interview vor einigen Jahren mit der Website „Collider“ beschrieb sie die Szene als den „schlimmsten Tag in meinem Leben“.

Trotz des beschriebenen Martyriums hat die Teilnahme an Game of Thrones der Karriere von Hannah Waddingham alles andere als geschadet. Von 2020 bis 2023 war sie in der Comedyserie „Ted Lasso“ zu sehen. Für ihre darstellerische Leistung wurde sie unter anderem mit dem Emmy in der Kategorie „Beste Nebendarstellerin – Comedyserie“ ausgezeichnet.

Dass die Produktion von Game of Thrones die Darsteller mitunter bis an den Rand der Erträglichen getrieben habe, hatten in der Vergangenheit bereits andere Schauspielerinnen und Schauspieler berichtet. Emilia Clarke hatte unter anderem darüber gesprochen, wie sehr sie sich unter Druck gesetzt fühlte, Nacktszenen für die Serie zu drehen. (pst)