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Nichts für ZartbesaiteteSo wird der letzte Polizeiruf 110 mit Verena Altenberger

Lesezeit 3 Minuten
Die drei Schauspieler stehen leicht versetzt nebeneinander und schauen in die Kamera. Hinter ihnen steht ein Krankenwagen.

Marta Kizyma (Rolle: Sarah Kant) mit Verena Altenberger (Rolle: Elisabeth „Bessie“ Eyckhoff) und Stephan Zinner (Rolle: Dennis Eden).

Der Fall „Paranoia“ ist der sechste und letzte mit „Bessie“ Eyckhoff, gespielt von Verena Altenberger.

Das soll es also für Bessie Eyckhoff schon gewesen sein. Die sechste Folge mit dem Titel „Paranoia“ ist auch die letzte, in der Verena Altenberger als Ermittlerin des Polizeiruf 110 zu sehen sein wird. Im Gespräch mit der Augsburger Allgemeinen verriet die Schauspielerin, wieso sie bereits ihre Zelte abbricht. Die Zusammenarbeit sei nur auf vier Jahre angelegt gewesen und sie brauche Abwechslung und neue Herausforderungen. „Ich will gehen, wenn noch nicht alles zu Ende erzählt ist. Andererseits ist so ein Abschied schon irgendwie traurig.“

Da stellt sich natürlich die Frage, was mit ihrer Figur passieren wird. In ihrem letzten Fall geht es nochmal heiß her. Die Rettungssanitäter Sarah Kant (Marta Kizyma) und ihr Ex-Freund Carlo Melchior (Timocin Ziegler) fahren wegen eines Notrufs zu einem Gebäude, das eher einer Baustelle gleicht. Da sich Carlo auf dem Weg nach oben am Fuß verletzt, läuft Kant schon mal vor und findet eine niedergestochene Frau (Maria Lüthi). Mit Hilfe eines besorgten Nachbarn können Sie die Frau in den Wagen bringen, um sie ins Krankenhaus einzuliefern. 

Polizeiruf-Folge spielt mit der titelgebenden Paranoia

Die beiden Polizeiruf-Ermittler Bessie Eyckhoff und Dennis Eden (Stephan Zinner) ermitteln währenddessen schon an einem anderen Fall, einem Mord an einen Mann namens Umut Kanoglu (Aslan Aslan), der scheinbar unauffällig in einem Imbiss arbeitete, aber verdächtigt wurde vor 10 Jahren Kontakt mit einem Terroristen zu haben.

Doch auch der Fall Kant steckt gerade erst in seinem Anfang. Der Sanitäterin fällt bei der Reinigung des Rettungsfahrzeugs ein Gegenstand ins Auge, der nicht zum Equipment gehört - eine blutverschmierte Videokassette. Die zeigt einen wahrhaft verstörenden Inhalt. Und als Kant dem weiter auf dem Grund gehen will und sich im Krankenhaus nach der erstochenen Frau erkundigt, heißt es, sie sei dort nie eingeliefert worden. Kant wittert in ihrer Paranoia eine Verschwörung, doch ihre eigene Zuverlässigkeit hinterlässt Fragezeichen, besonders in ihrer Distanzlosigkeit gegenüber ihrem Ex-Freund und Kollegen Carlo.

Psycho-Thriller um Paranoia bleibt als Abschiedsfolge für Verena Altenberger unbefriedigend

Dieser Psycho-Thriller ist nichts für besonders zartbesaitete. Die Stärke der Folge ist es eine Tür aufzumachen, von der man nicht weiß, ob dahinter der eigene Verfolgungswahn oder eine große Verschwörung liegt. Das gelingt auch in der Inszenierung durchweg, von der Musik bis hin zu kleinen Kameraeinstellungen.

Humoristische Momente (mal freiwillig, mal unfreiwillig) lockern zwar die Stimmung der recht trostlosen Folge, das bricht aber auch die Spannung gewaltig und untergräbt den Ton. Das Ende wiederum treibt die Spannung nochmal in die Höhe, dürfte aber so einige unbefriedigt zurücklassen. Fans von Bessie hätten sich für die Figur wohl einen anderen (und späteren) Abschied als Polizeiruf-Ermittlerin gewünscht.